NUTZUNGS HINWEIS
Der Policy Baukasten ist eine Werkzeugkiste, aus der sich bedient werden kann.
Der Baukasten ist in Voraussetzungen und Aktionsfelder unterteilt. In jeder Ebene des Baukastens finden sich Themen. Ein Klick auf ein Thema öffnet Indikatoren, die unsere Themen um spezifische Policy-Maßnahmen ergänzen.
Policy Paper Familie und Care am Theater
Ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Bestandteil von Zielbildungsprozessen und Leistungsmessungen?
Die strategische Verankerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zeigt sich durch vorhandene Zielbildungsprozesse, Möglichkeiten zur Beurteilung der konkreten Zielerreichung sowie eine sichtbare Zuständigkeit auf Leitungsebene.
THEATERLEITUNG
Transformation ist allgegenwärtig. Hier gilt es gezielt Ressourcen und Aufmerksamkeit auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu lenken. Viele Themen erfordern eine klare Schwerpunktsetzung. Dies kann durch spezielle Programme, Veranstaltungen oder gezielte Kommunikation erfolgen. Eine verbesserte Situation für Familie und Care am Theater ist ohne Priorisierung nicht möglich.
TEATERLEITUNG
Die Theater sollten klare Strategien und Leitlinien zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf entwickeln. Diese Dokumente dienen als Orientierung und legen den Rahmen für entsprechende Maßnahmen fest.
THEATERLEITUNG
Ein Mission Statement kann als Leitfaden dienen, um familienfreundliche Maßnahmen zu entwickeln und zu implementieren. Das Mission Statement sollte die Bedeutung von Familienbewusstsein betonen und von der Theaterleitung "vorgelebt" werden. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur, die von allen Mitarbeitenden getragen wird, ist entscheidend. Als roter Faden oder Vision kann das Mission Statement bei der Steuerung und Implementierung von Veränderung helfen.
THEATERLEITUNG
Die Definition von Prozessen und Abläufen am Theater kann einen erheblichen Einfluss auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben. In Hinblick auf die unregelmäßigen Arbeitszeiten am Theater, ist eine klare, einheitliche und flexible Definition von Arbeitsabläufen unerlässlich. Dies ermöglich es allen Mitarbeitenden, ihre verschiedenen Rollen effektiv zu gestalten.
Bestehen operative Strukturen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen?
Das Theater verfügt über etablierte operative Strukturen und Prozesse, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschweren. Mitarbeitende müssen sich in Spielpläne und Probenpläne einfügen und ihre familiären Verpflichtungen anpassen.
THEATERLEITUNG
Tarifverträge und die konkrete Ausgestaltung dieser durch Betriebsvereinbarungen können im Rahmen von Theaterbetrieben verschiedene Maßnahmen umfassen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Hier sind einige Möglichkeiten, wie dies erreicht werden kann. Betriebsvereinbarungen am Theater verbessern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, indem sie Regelungen zu Arbeitszeit, Disposition, Notfallbetreuung, Betriebskultur, Kreative Lösungen für Abend- und Wochendarbeit, Arbeitsschutz, Mobiles Arbeiten, Betreuungszeiten sowie zur beruflichen Qualifikation schaffen. Hierzu zählt auch der Umgang mit Kindern am Arbeitsplatz. Klare Richtlinien sollten den Umgang mit Kindern am Arbeitsplatz regeln.
THEATERLEITUNG
Die Proben- und Dispositionsplanung am Theater kann durch verschiedene Maßnahmen angepasst werden, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Hierzu zählen z.B. flexible Proben und Gleitzeit, verkürzte Proben, freie Wochenenden, Matinee-Vorstellungen statt Abendtermine, digitale Proben, Berücksichtigung von Familienzeiten und/oder Hobbys. Es ist wichtig, für einzelne Häuser individuelle Lösungen zu finden und allen Mitarbeitenden und Gästen eine vorausschauende Planung zu ermöglichen.
THEATERLEITUNG
Die Nutzung digitaler Tools für administrative und/oder wo möglich künstlerische Aufgaben (bspw. digitale Regiebücher, Maskenbesprechungen, digitale und mobile Urlaubsscheine bzw. Dispositionstools) erlaubt es Mitarbeitenden, ortsflexibel zu arbeiten und somit dynamisch auf familiäre Verpflichtungen zu reagieren. Moderne Hybrid-Modelle erlauben eine Kombination von Präsenz- und Heimarbeit und reduzieren Pendelzeiten.
Wie sind die Künstlerischen Prozesse gestaltet, um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen?
Flexible Arbeitsmodelle sind nicht nur ein Gewinn für die Künstler*innen, sondern für das gesamte Theater. Künstlerische Freiheit schafft einen fruchtbaren Boden für Kreativität und Kooperation.
Durch die Gestaltung individueller Arbeitsrhythmen und Selbstorganisation gewinnen Künstler*innen wertvolle Freiräume, um ihre Ideen ausreifen zu lassen und neue Wege zu beschreiten. Die Verbesserung von künstlerischen Prozessen erhöht nicht nur die Qualität der Inszenierungen, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein und die Motivation der Künstler*innen.
Eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie trägt zu einem positiven Arbeitsklima bei und macht das Theater zu einem attraktiven Arbeitgeber. Die künstlerische Leitung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch eine offene Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen und eine Kultur der Wertschätzung können individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden und die künstlerische Freiheit gewahrt bleiben. So entsteht ein Umfeld, in dem sich Künstler*innen entfalten und ihre Talente voll ausschöpfen können.
THEATERLEITUNG
Die klare Definition und Strukturierung von künstlerischen Prozessen und Arbeitsabläufen können helfen, Freiräume für künstlerische Arbeit zu schaffen. Es geht darum Reibungsverluste, unnötige Abstimmungen und Aufwand zu reduzieren. Hierfür bedarf es einer transparenten Kommunikation, einer klaren Ressourcenzuweisung und einer vorausschauenden Planung. Eine (regelmäßige) Reflexion der bestehenden Hierarchieebenen ist ratsam, um sicherzustellen, dass sie die kreative Zusammenarbeit und den Austausch nicht behindern.
THEATERLEITUNG
Dynamische Vertretungssysteme können Familienvereinbarkeit unterstützen indem sie kurzfristige Erleichterung und Druckreduzierung bei Ausfall und familiären Notfällen schaffen. Eine grundsätzliche Vertretungsplanung kann Entlastung in Arbeitsprozessen schaffen und Ressourcen für Familienarbeit freimachen. Beispielsweise Zweitbesetzung, geteilte Gastrollen und -verträge, Teambesetzungen auf Stellen. Die Entwicklung von agilen Arbeitsstrukturen in Kleineinheiten kann helfen die Arbeitsanforderungen zu steuern und kurzfristige Ausfälle zu kompensieren.
THEATERLEITUNG
Wie sind die Künstlerischen Prozesse gestaltet, um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen? Künstlerische Prozesse am Theater schaffen durch flexible Organisation von Arbeit kreative Freiräume, die es Künstler*innen ermöglichen, berufliche Verpflichtungen mit familiären Anforderungen zu vereinbaren. Diese Flexibilität fördert eine ausgewogene Lebensgestaltung und
erleichtert die Integration beider Lebensbereiche.
THEATERLEITUNG
Es braucht neue Formen der (Zusammen-)Arbeit und neue agile Arbeitsmodelle. Eine strenge Hierarchie am Theater kann die kreative Entfaltung einschränken, indem sie Kommunikationsbarrieren schafft und die Entscheidungsfindung verlangsamt. Sie kann auch dazu führen, dass innovative Ideen und kreative Inputs von unteren Hierarchieebenen nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Welche personellen und finanziellen Ressourcen sind für die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf verfügbar?
Das Bewusstsein für die Bedeutung von Familienfreundlichkeit hat sich verändert. Mitarbeitende und Kulturschaffende betrachten diese Thematik zunehmend als integrales Element einer modernen Arbeitskultur. Forderungen werden erhoben und Theater suchen nach entsprechenden Möglichkeiten, Programme und Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit zu unterstützen und auszubauen.
Theaterleitung
Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind ein zukunftsweisendes Thema, das wesentlich dazu beitragen kann, den Fachkräftemangel am Theater zu bekämpfen. Durch die Schaffung eines familienfreundlichen und flexiblen Arbeitsumfeldes können Theater nicht nur bestehende Fachkräfte besser binden, sondern auch neue Talente gewinnen, insbesondere in den stark gefragten technischen und handwerklichen Berufen.
Theaterleitung
Nach einer familienbedingten Pause (z.B. Elternzeit, Pflegeurlaub) sollte ein strukturiertes Onboarding-Programm angeboten werden, das den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtert und die aktuellen Veränderungen am Arbeitsplatz aufzeigt. Hier geht es um eine niederschwellige Kontaktaufnahme nach Auszeiten oder bei Berufswechseln, um persönliche Bedürfnisse in Erfahrung zu bringen oder Möglichkeiten der Unterstützung aufzuzeigen (Weiterbildung, Kommunikation, Coaching, Training o.ä.).
Theaterleitung
Die Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Mitarbeitenden nach der Elternzeit oder nach einer Care-Pause (z.B. für Pflege) ist entscheidend, um einen nahtlosen Wiedereinstieg in den Beruf zu ermöglichen und sicherzustellen, dass ihre Fähigkeiten und Talente weiterhin optimal genutzt werden. Besonders bei der Besetzung von Rollen am Theater sollten flexible Arbeitsmodelle und eine unterstützende Umgebung geschaffen werden, damit Eltern ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen erfolgreich miteinander vereinbaren können. Dies fördert nicht nur die Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeitenden, sondern trägt auch zur Diversität und Innovationskraft des Theaters bei. Einer Diskriminierung von Care-Verantwortlichen sollte durch Sensibilisierung für die besondere Situation im Vorfeld begegnet werden.
Theaterleitung
Im Verlauf einer Karriere ist es möglich zwischen künstlerischen und administrativen Tätigkeiten zu wechseln. Über die gegenwärtige Tätigkeit hinaus werden Berufsprofile entwickelt (siehe Weiterbildung und Lebenslanges Lernen). Das Theater sollte dynamische Karrierewege fördern, die es Mitarbeitenden ermöglichen, verschiedene Funktionen zu übernehmen und sich beruflich weiterzuentwickeln, was zu einer höheren Jobzufriedenheit führen kann. Das Theater sollte Mitarbeitende, die einen Karrierewechsel innerhalb des Hauses anstreben, durch Mentoring, Weiterbildung und spezielle Schulungsprogramme unterstützen. Gerade ältere Mitarbeitende werden bei einer Neuorientierung unterstützt. Hierfür werden Programme aufgelegt (siehe Weiterbildung und Lebenslanges Lernen).
Theaterleitung
Das Theater sollte wichtige Sondertermine, wie Schulferien, Feiertage oder wichtige Familienereignisse, Geburtstage ermitteln und in die Planung integrieren, um die Work-Life Balance der Mitarbeitenden zu unterstützen. Gerade für Familien stellt die Logistik von (Sonder-)Terminen eine Herausforderung dar.
Theaterleitung
Job-Sharing ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, bei dem sich zwei oder mehr Arbeitnehmende eine Vollzeitstelle teilen. Es ermöglicht eine bessere Work-Life-Balance, da die Arbeitsbelastung auf mehrere Personen verteilt wird. Theater sollten Job-Sharing-Modelle ermöglichen, um die Arbeitsbelastung zu teilen. In individuellen Fällen können diese Modelle eine Verbesserung der Familienfreundlichkeit herbeiführen.
Theaterleitung
Das Theater sollte eine Notbetreuung für Kinder anbieten, um Eltern bei unvorhergesehenen Arbeitsanforderungen oder kurzfristigen Änderungen im Spielplan zu unterstützen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, das Spektrum reicht von einer Whatsapp Gruppe für Notbetreuung über eine Babysitterin im Theater bis hin zur Kostenübernahme der/des privaten Notfallbabysitters zuhause bei Einspringern und kurzfristigen Einsätzen.
Querverweis:
Betreuung | Aktionsfelder in Politik und Verwaltung
Wie kann eine Arbeitskultur geschaffen werden, die Flexibilität, Offenheit und Diversität fördert?
Die Vereinbarkeit von Care-Aufgaben und Beruf am Theater ist ein komplexes Thema, das weit über flexible Arbeitszeiten und Betreuung von Angehörigen hinausgeht.
Cultural Leadership bietet hier einen vielversprechenden Ansatz. Durch eine bewusste Gestaltung der Unternehmenskultur können Führungskräfte eine Arbeitsumgebung schaffen, in der sich alle Mitarbeiter*innen wohlfühlen und ihre volle Potenzial entfalten können. Durch eine klare Vision und effektive Maßnahmen kann eine Arbeitsumgebung geschaffen werden, in der sich alle Mitarbeiter*innen wertgeschätzt und unterstützt fühlen.
Dies beinhaltet nicht nur flexible Arbeitszeiten, sondern auch eine offene Kommunikationskultur, in der Bedürfnisse und Herausforderungen offen angesprochen werden können und eine Kooperationskultur gefördert wird. Darüber hinaus ist es wichtig, Diversität als Bereicherung zu verstehen und aktiv zu fördern, um ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Theaterleitung
Die Theater schätzen ihre Mitarbeitenden als Menschen und sehen die Anstrengungen, die mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einhergehen. Die Motivation und Identifikation von Mitarbeitenden mit dem Betrieb kann durch die Wertschätzung ihrer Care-Arbeit sowie die Anerkennung ihrer Lebensleistung/-erfahrung gesteigert werden. In Hinblick auf einen modernen, um Themen wie Stress, Belastungssteuerung und Resilienz erweiterten Arbeitsschutz werden mentale und körperliche Belastungen wahrgenommen.
Theaterleitung
Regelmäßige und niederschwellige Kommunikation spielt eine zentrale Rolle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weil sie sicherstellt, dass alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihrer aktuellen Lebenssituation, stets gut informiert und eingebunden sind. Sie erleichtert den Austausch zwischen Führungskräften und Angestellten über individuelle Bedürfnisse und Umstände, wie familiäre Verpflichtungen oder kinderbetreuungsbezogene Anliegen. Dies fördert ein unterstützendes Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeitende verstanden und geschätzt fühlen, was wiederum zu höherer Zufriedenheit und Produktivität führt. Durch die niederschwellige Kommunikation wird eine Atmosphäre geschaffen, in der Mitarbeitende sich ermutigt fühlen, offen über ihre Bedürfnisse zu sprechen, was letztendlich die gesamte Arbeitsdynamik verbessert.
Siehe Aktionsfelder im Theater - Kooperation und Mitbestimmung
Theaterleitung
Die Weiterbildung von Führungskräften ist ein zentraler Baustein für nachhaltigen Unternehmenserfolg und die Schaffung eines anpassungsfähigen und mitarbeiterorientierten Unternehmens. Das Arbeitsfeld Theater wandelt sich sehr schnell. Hier ist es wichtig, neue Trends zu verstehen und besser auf veränderte Bedürfnisse eingehen zu können. Die Pandemie der Jahre 2020-23 hat gezeigt, dass Anpassungsfähigkeit und Innovationsfähigkeit Schlüsselfaktoren für erfolgreiches Kulturmanagement sind.
Theaterleitung
Ein Code of Conduct (Verhaltenskodex) ist ein Dokument, das die ethischen Grundsätze, Verhaltensregeln und Erwartungen eines Unternehmens oder einer Organisation festlegt. Es dient als Leitfaden für das Verhalten der Mitarbeitenden und stellt sicher, dass alle Handlungen im Einklang mit den Werten und Zielen der Organisation stehen. Innerhalb eines CoC kann die Verpflichtung des Theaters zu familienfreundlichen Praktiken in einem offiziellen Dokument festgelegt und Regeln und Erwartungen für die Unterstützung von Mitarbeitenden verankert werden.
Wie können Kooperation und Mitbestimmung dabei helfen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen?
Vernetzung hilft dabei mit Herausforderungen umzugehen. Im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann Vernetzung bedeuten, dass Individuen, Unternehmen und Organisationen Netzwerke schaffen, um den Austausch von Informationen, Ressourcen und Erfahrungen zu fördern.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Vereine, Gremien, Gruppen bieten die Möglichkeit, sich als Mitarbeitende und Künstler*innen selbst zu organisieren und Interessen sichtbar zu machen. Beispiele sind die Bühnenmütter*, die AG Tanz und Elternschaft oder auch Interessenvertretungen wie die Kulturpolitische Gesellschaft.
Mitarbeitende | Theaterleitung
Am Theater und in der Gesellschaft gibt es Raum für Diskurse, Belange und Vernetzung. Alle Statusgruppen am Theater können sich in öffentliche und politische Prozesse einbringen. Hierüber kann das Bewusstsein für das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöht und das Thema Care aus der Nische geholt werden. Insbesondere die Zusammenarbeit mit anderen Kolleg*innen, Initiativen und Organisationen kann dabei helfen, Synergien herzustellen und gemeinsam das Thema voranzubringen. Dialog und Kooperation sind Formen der Solidarität, die individuell positive Affekte generieren.
Mitarbeitende
Ein hoher Organisationsgrad und starke Arbeitnehmer*innenvertretungen fördern die Interessen der Beschäftigten und tragen zur Umsetzung von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Beispielsweise setzt sich die GdBA für die Ausgestaltung der Tarifverträge ein. Auch Gewerkschaften wie Verdi oder unisono helfen bei der Organisation von Arbeitnehmer*inneninteressen. Auch innerhalb der Betriebe kann durch die Mitwirkung beispielsweise im Betriebsrat an der Gestaltung von Familienvereinbarkeit gearbeitet werden.
Mitarbeitende | Theaterleitung
Die Zusammenarbeit zwischen Gremien und Vertretungsorganen erfolgt produktiv und im Sinne einer gemeinsamen Kooperationskultur. Es herrscht nicht das Bild vor, "die Theaterleitung fertig zu machen", sondern die Mitarbeiter*innenvertretung wird als Gesprächspartner und engagierte Stimme in allen Belangen der Transformation geschätzt.
Mitarbeitende | Theaterleitung
Einrichtung einer Funktionsbeschreibung (in jeder Abteilung), die zur Aufgabe hat sich über alle Belange der Sicherheit (außer der technischen und bühnensicherheitsrelevanten) einzubringen. Dies betrifft Themen wie Arbeitsbelastung, Stressmanagement und Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Hinblick auf Belastungssteuerung. Als "Grenzkontrollleur*in" unterstützt der*die verantwortliche Person bei der Einhaltung persönlicher Grenzen. Die Person gilt als niederschwellige Ansprechpartner*in, sie stellt sich neuen Mitarbeitenden (auch Gästen) vor und ist im Rahmen der Arbeitstzeit jederzeit ansprechbar. Sie bringt sich ein und ist aktive Dialogpartner*in.
Mitarbeitende | Theaterleitung
Der Austausch und das Lernen unter Kolleg*innen fördern die Verbreitung von Best Practices zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und stärken das gemeinschaftliche Verständnis für entsprechende Bedürfnisse.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Team Visions- und Leitbildprozesse, die das gesamte Team einbeziehen, schaffen eine gemeinsame Basis und fördern das Bewusstsein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im strategischen Kontext des Theaters. (siehe Indikatoren Strategie)
Welche Informationsangebote sind wichtig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Wie kann ich dazu beitragen, einen offener Diskurs über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf herzustellen? Theater sollten ihren Beschäftigten Informationen zu flexiblen Arbeitsmodellen, Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Elternzeitregelungen und anderen familienfreundlichen Maßnahmen bereitstellen, um die Vereinbarkeit zu erleichtern. Diskurs bezieht sich auf lebhafte und sachliche Diskussionen. Im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann ein offener Diskurs dazu beitragen, Vorurteile und Stereotypen zu überwinden, Solidarität zu fördern und die Bedürfnisse der Beschäftigten besser zu verstehen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Durch die Benennung spezifischer Ansprechpartner*innen und die Bereitstellung von Anlaufstellen und Angeboten wird das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle Theatermitarbeitenden sichtbar und zugänglich gemacht (z.B. auch zu Themen wie Arbeitsrecht, Aufstocken, Wohngeld, Altersvorsorge, Finanzen, Betreuungsurlaub o.Ä.).
Innerhalb des Hauses sollte die Frage gelöst werden, an wen sich Mitarbeiter*innen bei Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wenden können (Siehe auch Care-Manager*in oder Pro-Aktive Kommunikation)
Theaterleitung | Träger
Leitfäden, Studien und Materialien bieten wertvolle Informationen und Handlungsempfehlungen, die die Relevanz und Umsetzung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater unterstützen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Bestehende Projekten und Initiativen können unter Berücksichtigung von Care und Familie weiterentwickelt werden. Initiativen wie "Rethinking Intendanz" sollten unter dem Aspekt Care weiter entwickelt werden, wobei Fortbildungen im Theatermanagement zur Umsetzung beitragen können.
Theaterleitung
Transparente Kommunikation über bestehende Maßnahmen und Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöht das Vertrauen der Mitarbeitenden und fördert die Nutzung dieser Ressourcen. Wie werden Prozesse und Vorgänge in Hinblick auf Care und Familie organisiert, strukturiert und kommuniziert? Bin ich als Mitarbeiter*in über Möglichkeiten informiert? Gelten für alle die gleichen Regeln?
Theaterleitung | Mitarbeitende
Gibt es Raum für offene und produktive Debatten zu den Themen Care und Familie am Theater? Wie können Bedürfnisse und Herausforderungen theaterintern kommuniziert und angegangen werden? z.B. mit Unterstützung des Betriebsrats und/oder der Ensemblevertretung. Durch diese Gremien kann eine Plattform für den Austausch und die Diskussion über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geschaffen werden, wodurch das Thema kontinuierlich präsent bleibt.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Gezielte Kampagnen können das Bewusstsein für das Thema schärfen und die Akzeptanz von Maßnahmen zur Vereinbarkeit erhöhen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Zusätzliche freie Tage (Haushaltstag) zur Umsetzung von Care Arbeit oder zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Planbarkeit von zusätzlichen freien Tagen, zur Erledigung von notwendigen haushaltsnahen Tätigkeiten; Mental Health Day, Care Day, Family Day; z.B: 1 Mal im Quartal.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Es ist möglich und allgemein akzeptiert, dass bei Anrufen (z.B. aus der Schule) Mitarbeitende ihren Arbeitsort zur Aufrechterhaltung des familiären Haushalts verlassen/unterbrechen können. Es entstehen keine Nachteile durch die Unterbrechung.
Wie kann Resilienz die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen?
Resilienz beschreibt die psychische Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit, auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung des Verhaltens zu reagieren. Im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann Resilienz dazu beitragen, Stress besser zu bewältigen, sich schneller von Rückschlägen zu erholen und die Balance zwischen Beruf und Familie aufrechtzuerhalten.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Präventive Maßnahmen (Pre Hap) werden priorisiert, um gesundheitliche Probleme und Burnout frühzeitig zu verhindern, anstatt nur auf bestehende Probleme (Re Hap) zu reagieren.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Karriere und -wege werden neu definiert, um individuelle Lebensentwürfe und familiäre Verpflichtungen besser zu integrieren und so die langfristige Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu fördern.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Theater berücksichtigen die unterschiedlichen Lebensphasen der Mitarbeitenden, indem sie flexible Arbeitsmodelle und Unterstützungsangebote bereitstellen, die sich an den jeweiligen Bedürfnissen orientieren.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Ein ausgewogener Ansatz zwischen Berufs- und Privatleben wird gefördert, um die Resilienz und Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken und ihre
Leistungsfähigkeit und Leidenschaft für die Arbeit zu erhalten. Zur Bewältigung eines stressigen Arbeitsalltages ist der Ausgleich im Sinne von Hobbys, Sport o.Ä. wichtig.
Theaterleitung | Träger
Stressmanagementprogramme und gesundheitliche Präventionsangebote helfen den Mitarbeitenden, gesund zu bleiben und mit den beruflichen Anforderungen besser umzugehen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Durch gezielte Belastungssteuerung und die Einplanung von Pufferzeiten wird verhindert, dass Arbeitsbelastungen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Theaterleitung | Träger
Theater bieten finanzielle Zuschüsse für gesundheitsfördernde Maßnahmen an, um die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeitende aktiv zu unterstützen. Dieser ist leicht abzurufen und wird pro-aktiv kommuniziert.
Theaterleitung | Träger
Eine systematische Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Mitarbeitendengesundheit wird etabliert, um langfristig die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Belegschaft zu sichern.
Wie kann das Theater Prozesse nachhaltig gestalten? Was bedeutet Nachhaltigkeit jenseits betriebsökologischer Gesichtspunkte?
Zunehmend gerät auch Nachhaltigkeit in den Fokus von Kulturpolitik und Kulturmanagement. Jenseits ökologischer Kennzahlen bedeutet Nachhaltigkeit auch, Menschen in den Fokus zu rücken. Hier spielen Lebensqualität, individuelles Wohlbefinden und Gesundheit eine zentrale Rolle. Gerade für das Thema Familie und Care bietet eine Fokussierung auf nachhaltig Produktionsprozesse und Arbeitsbedingungen eine qualitative Verbesserung.
Theaterleitung | Träger
Ökonomische Nachhaltigkeit in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet, langfristige finanzielle Vorteile durch die Reduzierung von Fluktuation und Fehlzeiten zu erzielen, indem familienfreundliche Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Dies stärkt die finanzielle Stabilität, die Sicherung von Fachkräften und somit die Wettbewerbsfähigkeit von Kulturinstitutionen.
Theaterleitung | Träger
Soziale Nachhaltigkeit umfasst die Schaffung eines integrativen und unterstützenden Arbeitsumfelds, das die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert und dadurch das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigert. Dies trägt zu einer langfristig stabilen und motivierten Belegschaft bei. Soziale Nachhaltigkeit beschreibt die Voraussetzungen für ein friedliches, deeskalierendes Miteinander. Es gilt ein Verständnis und Miteinander unter den Mitarbeitenden - mit und ohne Familie, mit und ohne Pflegeaufgaben zu schaffen. Es muss ein inter-generationelles Verständnis unter allen Mitarbeitenden für die speziellen Bedürfnisse des Einzelnen und von Gruppen geschaffen werden. Dazu sind spezielle Programme, Veranstaltungen oder gezielte Kommunikation wie beispielsweise: Shadowing oder Abteilungshopping angeraten.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Betriebsökologie fördert umweltfreundliche Arbeitsbedingungen und nachhaltige Praktiken, die den ökologischen Fußabdruck von Theaterbetrieben minimieren und gleichzeitig ein gesundes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden bieten. Diese Maßnahmen können die Attraktivität des Arbeitgebers erhöhen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Die Verbesserung der Lebensqualität der Mitarbeitenden durch flexible Arbeitsmodelle und familienfreundliche Angebote trägt zur allgemeinen Zufriedenheit und Gesundheit bei. Dies fördert eine positive Work-Life-Balance und erhöht die Produktivität und Loyalität der Beschäftigten.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Die Implementierung eines nachhaltigen Wissensmanagementsystems im Theatersektor ermöglicht die systematische Erfassung, Speicherung und Weitergabe von Wissen und Best Practices über verschiedene Intendanzen hinweg. Durch digitale Plattformen und regelmäßige Dokumentation von Projekten, Prozessen und Erfahrungsberichten wird gewährleistet, dass wertvolles institutionelles Wissen erhalten bleibt und nahtlos an nachfolgende Führungskräfte und Mitarbeitende weitergegeben wird. Diese Plattformen können von Trägern und Förderern unterstützt werden, um sicherzustellen, dass die gesammelten Informationen leicht zugänglich und nutzbar sind. Regelmäßige Schulungen und Workshops zur Nutzung und Pflege des Wissensmanagementsystems fördern die aktive Beteiligung aller Mitarbeitenden und stellen sicher, dass das Wissen aktuell und relevant bleibt.
Wie kann die Digitalisierung von Prozessen eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen?
Digitalisierung ist maßgeblich für die Vereinbarkeit von Familie und Care-Arbeit und Beruf. Digitale Möglichkeiten dürfen nicht zu "Diskriminierung" führen.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Digitale Proben ermöglichen flexible Arbeitszeiten und eine ortsunabhängige Teilnahme. Das flexible Angebot ist in der Lage, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erheblich zu verbessern.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Die Theaterbranche, geprägt von unregelmäßigen Arbeitszeiten und hoher Flexibilität, profitiert besonders von den Möglichkeiten mobiler Arbeit. Durch die Nutzung digitaler Technologien können Schauspieler*innen, Regisseur*innen und andere Theatermitarbeitende ihre Aufgaben ortsunabhängig erledigen.
Die Flexibilität, die mobiles Arbeiten ermöglicht, verbessert maßgeblich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Schauspieler*innen können Rollen lernen, Regisseur*innen können Konzepte entwickeln und anpassen, ohne an einen festen Arbeitsplatz gebunden zu sein. Absprachen können wo möglich und gewünscht über Video-Tools erfolgen.
Durch die Vermeidung langer Anfahrtswege und die Möglichkeit, in einer ruhigen Umgebung zu arbeiten, reduziert sich der Stress und die Konzentration steigt. Zudem fördert mobiles Arbeiten die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.
Theaterleitung | Träger
Ein digitaler Zwilling ist eine virtuelle Kopie eines realen Orts oder Prozesses. Im Theater kann ein Digitaler Zwilling Rollen, Bühnenbilder, Kostüme oder ganze Produktionen virtuell darstellen.
Durch Simulationen können Fehler vermieden und Abläufe optimiert werden. Digitale Zwillinge erleichtern die Zusammenarbeit und ermöglichen neue kreative Ansätze. Im Theater können sie für virtuelle Proben, Publikumssimulationen oder zur Planung von Umbaumaßnahmen genutzt werden.
Eine digitale Disposition und der Einsatz eines digitalen Zwillings erleichtern die Planung und Koordination von Arbeitsabläufen, sodass Mitarbeitende ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen besser in Einklang bringen können.
Theaterleitung
Die Digitalisierung von Dokumentationen reduziert den administrativen Aufwand und ermöglicht den einfachen Zugriff auf Informationen von überall, was die Flexibilität und Effizienz der Arbeitsprozesse erhöht. Digitalisierung wird im Theater der nahen Zukunft eine Selbstverständlichkeit sein. Zentrale Lösungen ermöglichen eine DSGVO konforme Speicherung von Video-Aufnahmen zu Probezwecken.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Eine digitale Arbeitszeiterfassung ermöglicht eine genaue und transparente Erfassung der Arbeitszeiten. Diese Erfassung kann zur fairen Verteilung von Arbeitslast und zur Einhaltung von Arbeitszeitregelungen beitragen.
Wie kann Weiterbildung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beeinflussen?
Weiterbildung ermöglicht es Beschäftigten, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich beruflich weiterzuentwickeln. Dies kann dazu beitragen, flexiblere Arbeitsmodelle zu nutzen und die Vereinbarkeit zu verbessern. Die Integration von Weiterbildung in die Unternehmenskultur fördert eine kontinuierliche berufliche Entwicklung und trägt zur langfristigen Anpassungsfähigkeit und Resilienz bei. Weiterbildung ist ein ein zentraler Bestandteil der zukünftigen Gesellschaft und Arbeitswelt.
Mitarbeitende
Coaching und gezielte Weiterbildungen stärken die Verhandlungskompetenzen der Mitarbeitenden, wodurch sie ihre beruflichen und familiären Interessen besser vertreten können.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Weiterbildungsurlaub ermöglicht es Mitarbeitenden, sich beruflich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu erwerben, ohne dass ihre familiären Verpflichtungen vernachlässigt werden müssen.
Theaterleitung | Träger
Exi(s)t-Programme unterstützen Mitarbeitende beim Übergang in neue berufliche Phasen oder Aufgaben, was ihre berufliche Weiterentwicklung in Einklang mit familiären Bedürfnissen erleichtert.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Spezielle Weiterbildungsprogramme für alle Hierarchieebenen fördern eine gemeinsame Wissensbasis und stärken die Kompetenz der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Theater sollten, von ihren Trägern unterstützt, ein umfassendes Weiterbildungsprogramm implementieren, das sowohl fachspezifische Schulungen als auch allgemeine Kompetenzvermittlung umfasst. Dies kann auch Sparten- und Ebenenübergreifend durchgeführt werden. Dies hilft, die Fachkenntnisse der Mitarbeitenden stetig zu erweitern und sie über neueste Trends und Techniken in der Theaterbranche auf dem Laufenden zu halten. Zusätzlich sollten regelmäßig Informationsveranstaltungen angeboten werden, die über interne Veränderungen, neue Projekte und gesundheitsfördernde Maßnahmen informieren, um eine inklusive und lernfördernde Arbeitsumgebung zu schaffen.
Ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Bestandteil von Zielbildungsprozessen und Leistungsmessungen?
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt die Kulturpolitik und Verwaltung vor große Herausforderungen. Obwohl eine Verbesserung der Situation für Care-Leistende an Theatern dringend notwendig ist, erweist sich der konkrete Weg dorthin als komplex.
Die Kulturpolitik und Verwaltung müssen ein Bewusstsein für diese Herausforderungen entwickeln. Familie und Care sollten gemeinsam von Theatern, Mitarbeitenden, Trägern und Gremien gestaltet werden, um nachhaltige Lösungen zu schaffen.
Aktuell sind konkrete politische Schritte jedoch rar. Forderungen innerhalb der Theaterlandschaft fokussieren sich stark auf die Theater selbst. Der Ansatz des Policy Baukastens Familie und Care am Theater weist auf die gemeinsame Verantwortung von Theaterbetrieb und Kulturpolitik hin. Es werden Maßnahmen vorgeschlagen, die von Sensibilisierungskampagnen bis zu finanziellen Unterstützungen reichen. Eine erfolgreiche Umsetzung hängt jedoch von einer klar formulierten Strategie ab, die auf einem geteilten Problembewusstsein basiert und zu konkreten Veränderungsprozessen führt.
Eine erfolgreiche strategische Verankerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfordert ein klar definiertes kulturpolitisches Bewusstsein, etablierte Zielbildungsprozesse, messbare Ziele und eine Verantwortlichkeit auf Leitungsebene.
Politik | Träger
Das Problem-Bewusstsein ist ein zentraler Indikator dafür, wie ernsthaft eine Organisation oder Institution bereit ist, sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen. In der Kulturpolitik spielt das Bewusstsein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für die Anforderungen von Care-Arbeit eine entscheidende Rolle. Oftmals werden die Herausforderungen, die sich für Mitarbeitende mit familiären Verpflichtungen oder Care-Aufgaben ergeben, unterschätzt oder als individuelle Probleme betrachtet. Doch ohne ein klares Bewusstsein auf Seiten der Kulturpolitik und ihrer Institutionen wird es kaum gelingen, nachhaltige und faire Lösungen zu finden.
Es ist notwendig, dass die Kulturpolitik die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Unterstützung von Care-Leistenden als gemeinschaftliche Herausforderung erkennt. Nur wenn diese Themen als zentrale Handlungsfelder gesehen werden, kann ein grundlegender Wandel hin zu familienfreundlichen Strukturen in der Theater- und Kulturlandschaft gelingen.
Politik | Träger
Eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Theaterbetrieb erfordert einen institutionellen Wandel, der sowohl die hierarchischen Strukturen des Theaters als auch seinen Arbeitsethos betrifft. Das klassische Bild des "künstlerischen Genies", das in vielen Theaterbetrieben noch vorherrscht, verliert an Bedeutung. Stattdessen gewinnen neue Führungsstile an Relevanz, die auf Kommunikation, Transparenz und Zusammenarbeit setzen. Diese Entwicklung ist notwendig, um Räume zu schaffen, in denen Familie und Care-Arbeit mit den beruflichen Anforderungen in Einklang gebracht werden können.
Die spezifische Herausforderung, die das Thema Care und Familie für Theaterinstitutionen darstellt, hängt eng mit den tief verwurzelten Funktionsweisen, Wertvorstellungen und (un-)geschriebenen Regeln des Theaters zusammen. Diese Regeln sind oft geprägt von traditionellen Hierarchien und einem intensiven, zeitaufwendigen Arbeitsethos, der wenig Raum für individuelle Bedürfnisse lässt. Die entscheidende Frage ist, ob die Kulturpolitik bereit ist, diese Strukturen zu hinterfragen und das Theater aktiv weiterzuentwickeln, um mehr Flexibilität und Inklusion zu ermöglichen.
Hierbei geht es nicht nur um die Sichtweise auf das Theater selbst, sondern auch um das Selbstverständnis der Kulturpolitik. Werden kulturpolitische Gestaltungsmöglichkeiten als notwendige Reformen verstanden, oder werden sie als Eingriff in die Kunstfreiheit wahrgenommen? Wie groß ist der tatsächliche Handlungsspielraum der Kulturpolitik, und wie stark ist der Wille, diesen zu nutzen, um Wandel zu gestalten? Diese Fragen müssen in einem reflexiven Prozess geklärt werden, um die zukünftige Ausrichtung von Kulturpolitik und Theaterpraxis sinnvoll zu gestalten.
Politik | Träger
Gespräche mit verschiedenen Stakeholdern am Theater sind ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Familie und Care-Arbeit besser zu verstehen. Solche Gespräche können informell beginnen, etwa bei einer Premierenfeier: Nutzen Sie Ihren nächsten Theaterbesuch, um nachzufragen, wie die Situation vor Ort eingeschätzt wird.
Dieser niederschwellige Dialog kann durch gezielte Gespräche mit Betroffenen, Verantwortlichen und Expert*innen vertieft werden. Solch ein Austausch ermöglicht es, die Herausforderungen rund um die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Care-Arbeit am Theater klarer zu benennen. Ergebnisoffene Gespräche erfassen die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der Beteiligten und helfen, standortspezifische Bedingungen zu erkennen, die für die Entwicklung passender kulturpolitischer Strategien entscheidend sind.
Gezielte Dialoge tragen nicht nur dazu bei, Vertrauen aufzubauen – ein Aspekt, der für eine Verantwortungspartnerschaft zwischen Theatern, Trägern, Kulturmanager*innen und der Kulturpolitik unerlässlich ist. Sie bieten auch die Gelegenheit, spezifische Handlungsfelder und Bedürfnisse der einzelnen Kulturinstitutionen herauszuarbeiten. Ein fortlaufender Dialog bildet die Grundlage, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen zu entwickeln, die auf die jeweilige Situation vor Ort abgestimmt sind. Dabei können sowohl strukturelle Veränderungen als auch gezielte Unterstützungsmaßnahmen in den Blick genommen werden.
Diese Dialogprozesse können auch im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen stattfinden, um das Thema zu profilieren und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Solche Veranstaltungen bieten nicht nur die Chance, Problemlagen zu diskutieren, sondern auch, das eigene politische Engagement sichtbar zu machen und Akteur*innen zu vernetzen, die gemeinsam nach zukunftsweisenden Lösungen suchen.
Querverweis:
Öffentlichkeit | Aktionsfelder in Kulturpolitik und Verwaltung
Politik | Träger
Theater können ihre Ziele in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am besten erreichen, wenn sie durch eine strategische Zielsetzung seitens der Träger und Zuwendungsgeber unterstützt werden. Dafür ist es wichtig, ein gemeinsames Bewusstsein für die Herausforderungen zu entwickeln und das Selbstverständnis der Kulturpolitik zu reflektieren. Die Grundlage hierfür bilden Gespräche und ein intensiver Austausch mit Betroffenen, Verantwortlichen und Expert*innen. Aus diesem gewonnenen Verständnis können konkrete Ziele erarbeitet werden, die idealerweise in Zusammenarbeit mit relevanten Partnern und Gremien entstehen.
Eine verantwortungsvolle Kulturpolitik sollte dabei auf ein gemeinschaftliches Vorgehen im Sinne einer Verantwortungspartnerschaft setzen. Eine Kulturpolitik, die Mittel an einseitig vergebene Ziele bindet, läuft Gefahr, die Komplexität der Herausforderung zu ignorieren und den Handlungsspielraum der Institutionen einzuschränken. Solche konditionierenden Vorgaben könnten, wenn überhaupt, nur als letztes Mittel auf einer Skala von Maßnahmen gewählt werden, da sie eine Eskalation darstellen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit gefährden.
Fördermittel sollten vielmehr an gemeinsam erarbeitete, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geknüpft sein. Statt einseitiger Vorgaben sollte eine unterstützende Strategie verfolgt werden, die auf Transparenz, Kommunikation und Kooperation aufbaut. Durch ein partnerschaftliches Vorgehen können gezielte Verbesserungen erreicht und nachhaltige Strukturen geschaffen werden, die den spezifischen Bedürfnissen der Theaterlandschaft gerecht werden.
Theaterleitung | Träger
Wie können Träger gemeinsam mit Theaterleitungen Veränderungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten?
Im Rahmen der Verantwortungspartnerschaft geht es darum, kulturpolitische Spielräume zu nutzen. Herausforderungen können nicht alleine bewerkstelligt werden. Zu diesem Zweck ist es notwendig, dass Kulturmanagement und Kulturpolitik/-verwaltung eine Verantwortungspartnerschaft entwickeln. Im Rahmen dieser Partnerschaft können Fragen nach den richtigen Rahmenbedingungen für künstlerische Produktion gestellt werden.
Politik | Träger
Die Verbesserung der Situation von Familien ist ein wichtiger Aspekt der Standortpolitik, da sie direkt zur Attraktivität und Lebensqualität einer Stadt beiträgt. Dies betrifft auch die Theater. Warum sollte für Kultureinrichtungen nicht gelten, was in anderen Bereich selbstverständlich ist?
Familien sind das Fundament unserer Gesellschaft und zentraler Zukunftsfaktor. Kommunen können viel unternehmen, um Familien zu unterstützen und Lebensqualität zu gewährleisten. Dazu gehören Investitionen in die Kinderbetreuung, die Gründung von Lokalen Bündnissen für Familien oder die Förderung der Jugendpartizipation. Familienfreundliche Maßnahmen sind Maßnahmen für einen atraktiven Standort und tragen zur positiven Entwicklung von Kommunen bei.
Im Rahmen der Verantwortungspartnerschaft mit Theater können standortspezifische Lösungen entwickelt werden, wie Theater zur Attraktivität des Standorts beitragen können.
Politik | Träger
Das Thema Familie und Care ist entscheidend für die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften am Theater, insbesondere in technischen Berufen und Assistenzpositionen. Die atypischen Arbeitszeiten und die hohe Arbeitsbelastung machen es zunehmend schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu finden und zu halten.
Eine familienfreundliche Arbeitsumgebung, kann die Attraktivität des Arbeitsplatzes Theater erheblich steigern. Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden, Beruf und Familie besser zu vereinbaren, was zu höherer Zufriedenheit und langfristiger Bindung führt. Durch die Förderung von familienfreundlichen Maßnahmen wird das Theater nicht nur zu einem attraktiveren Arbeitgeber, sondern sichert auch seine Zukunftsfähigkeit, indem es qualifizierte Fachkräfte anzieht und hält.
Träger
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Theater wird in umfassende kommunale oder staatliche Strategien integriert (z.B. Fachkräftegewinnung und Kinderbetreuung). Maßnahmen, die für andere öffentliche Betriebe gelten, auch für Theater umgesetzt werden.
Welche personellen und finanziellen Ressourcen sind für die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf verfügbar?
Das Bewusstsein für die Bedeutung von Familienfreundlichkeit hat sich gewandelt. Mitarbeitende und Kulturschaffende betrachten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zunehmend als integralen Bestandteil einer modernen und zukunftsorientierten Arbeitskultur. Die steigenden Forderungen nach familienfreundlicheren Arbeitsbedingungen zeigen sich deutlich: Theater und andere Kultureinrichtungen suchen aktiv nach Wegen, Programme und Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit zu unterstützen und auszubauen.
In diesem Kontext ist es entscheidend zu klären, welche personellen und finanziellen Ressourcen für die Umsetzung solcher Maßnahmen bereitgestellt werden können. Dies betrifft sowohl die Ausstattung der Kulturpolitik und Verwaltung mit ausreichend Fachpersonal, das über das notwendige Know-how und die Erfahrung verfügt, als auch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln, die gezielt in familienfreundliche Strukturen und Angebote investiert werden können.
Eine umfassende Unterstützung erfordert eine strategische Planung und zielgerichtete Mittelzuweisung, um sicherzustellen, dass die Ressourcen effektiv eingesetzt werden und die angestrebten Verbesserungen tatsächlich realisiert werden können. Dazu gehört auch, dass Kulturpolitik und Verwaltung entsprechende Kapazitäten aufbauen und nutzen, um die Bedürfnisse der Kulturschaffenden zu adressieren und langfristige, nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Theaterleitung | Träger
Die Aufgaben im Kulturmanagement sind komplexer geworden. Führungskräfte habe zunehmend Aufgaben zu erfüllen, die über genuin künstlerische Gesichtspunkte hinausgeht. Ebenso haben Erwartungen zugenommen. Daher ist es wichtig, dass Träger und Zuwendungsgeber auf eine Weiterentwicklung des Kulturmanagements hinarbeiten.
Braucht es ein neue Impulse für das Kulturmanagement, um Theater familienfreundlicher zu gestalten? Wie können diese aussehen?
In Zeiten zunehmender Krisen und wachsender Herausforderungen ist ein bestmögliches Ineinandergreifen von künstlerischen und administrativen Entscheidungen von großer Bedeutung. Hier kommt es auch auf eine Unterstützung der Kulturpolitik an, um Gestaltungsspielräume für die Weiterentwicklung bestehender Strukturen auszuloten. Große Möglichkeiten liegen insbesondere im Personal, das zunehmend nehmen künstlerischen Aufgaben auch Transformation gestaltet.
Hierbei spielt die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeitenden eine zentrale Rolle. Charismatische Führung allein reicht nicht mehr aus; es bedarf eines breiten Spektrums an Führungsstilen und Fähigkeiten in Kommunikation und Kooperation, um den vielfältigen Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden.
Querverweise:
Ausbildung | Aktionsfelder in Politik und Verwaltung
Weiterbildung | Aktionsfelder im Theater
Führung und Arbeitskultur | Voraussetzungen im Theater
Politik | Träger
Bei der Festlegung von Profilen für Leitungspositionen sollte das Thema Care und Familie berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass diese Aspekte in die Weiterentwicklung von Theatern integriert werden.
Träger
Angesichts der vielfältigen Krisen und Herausforderungen ist es essentiell, Theaterleitungen nicht alleine zu lassen, sondern gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, um den Wandel hin zu familenfreundlichen Theatern erfolgreich zu gestalten.
Politik | Träger
Der Handlungsbedarf einer Kommune oder eines Landes kann durch empirische Erhebungen ermittelt werden, um die systematische Erfassung von Care-Arbeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, einschließlich für atypisch Beschäftigte, zu unterstreichen.
Es ist notwendig, den Bedarf durch Gespräche und empirische Erhebungen zu analysieren. Gezielte Maßnahmen zur Förderungen von Familien- und Care-Arbeit können nur basierend auf evidenzbasierten Entscheidungsgrundlagen ergriffen werden.
Träger
Die Weiterentwicklung (und Flexibilisierung) des NV Bühne, einschließlich Teilzeitmöglichkeiten oder gar Lebensarbeitszeitkonten, sowie die Schaffung von Spielräumen für individuelle Lösungen durch Betriebsvereinbarungen, sind entscheidend für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Politik | Träger
Um Struktur- und Kulturveränderungen in der Theaterlandschaft erfolgreich umzusetzen, ist es entscheidend, eine breite Palette von Mitstreiter*innen und Partnerinnen zu gewinnen. Diese Partner*innen können aus verschiedenen Bereichen kommen: von Gremien und Parlamenten wie Stadträten oder Landtagen über politische Fraktionen bis hin zu den Medien und den Theatern selbst.
Die Suche nach Unterstützung und Kooperation in diesen unterschiedlichen Bereichen ist von zentraler Bedeutung, um umfassende Veränderungen zu bewirken. In Gremien und Parlamenten finden sich Entscheidungsträger*innen, die durch politische Prozesse und Gesetzgebungen den Rahmen für familienfreundliche und integrative Maßnahmen setzen können. Die Zusammenarbeit mit diesen Akteur*innen ermöglicht es, politische Unterstützung zu gewinnen und notwendige Ressourcen und Fördermittel zu sichern.
Politische Fraktionen spielen eine Schlüsselrolle bei der Formulierung und Verabschiedung von kulturpolitischen Initiativen. Ihr Engagement ist entscheidend, um notwendige Veränderungen auf die politische Agenda zu setzen und durchzusetzen. Die Medien wiederum sind wichtige Multiplikatoren, die durch Berichterstattung und öffentliche Diskussionen das Bewusstsein für notwendige Reformen schärfen und Druck auf Entscheidungsträger*innen ausüben können.
Gleichzeitig ist es wichtig, die Zusammenarbeit mit den Theatern selbst zu intensivieren. Die Theater sind die direkten Akteur*innen, die die Veränderungen umsetzen müssen. Ihre Perspektiven und Bedürfnisse sollten in die Entwicklung von Maßnahmen und Strategien einfließen, um sicherzustellen, dass diese realistisch und umsetzbar sind.
Der Aufbau vielschichtiger Allianzen und Netzwerke ist also unerlässlich. Nur durch ein koordiniertes Vorgehen und die Einbindung verschiedener Perspektiven und Ressourcen können tiefgreifende und nachhaltige Struktur- und Kulturveränderungen realisiert werden. Der Erfolg solcher Initiativen hängt von der Bereitschaft ab, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten, Synergien zu nutzen und gemeinsame Ziele zu verfolgen.
Bestehen operative Strukturen, wie Träger die Theater dabei unterstützen können, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern?
Theater und Träger stehen im regelmäßigen Austausch. Im Rahmen dieser bestehenden Strukturen können Träger auf die Bedeutung des Themas Care und Familie hinweisen und konkrete Schritte zur Verbesserung anmahnen.
Träger
Gremien wie Aufsichtsräte, Beiräte oder Kuratorien spielen eine zentrale Rolle in der Steuerung und Weiterentwicklung von Theater- und Kulturinstitutionen. Neben ihrer Funktion, über finanzielle Angelegenheiten zu entscheiden, bieten sie auch die Möglichkeit, inhaltliche Themen auf die Tagesordnung zu setzen. Diese Gremien haben das Potenzial, über ihre traditionelle Rolle hinauszugehen und zu wichtigen Foren für kulturpolitische Debatten und strategische Planungen zu werden.
Durch die Erweiterung ihrer Aufgabenfelder können Gremien zu inhaltlichen Foren weiterentwickelt werden, in denen die verschiedenen Akteurinnen des Kultursektors – von Intendantinnen und Kulturmanagerinnen bis hin zu politischen Vertreterinnen – ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen. In diesen Räumen lassen sich kulturpolitische Gestaltungsmöglichkeiten ausloten und konkretisieren. Es bietet sich die Gelegenheit, nicht nur über Budgets und Finanzen zu sprechen, sondern auch über langfristige inhaltliche Strategien, die die Ausrichtung und Entwicklung von Kulturinstitutionen prägen.
Besonders wertvoll ist dabei der Rückgriff auf bereits geführte Gespräche, Erfahrungsberichte und Best-Practice-Beispiele, die wichtige Erkenntnisse und Impulse liefern können. Auf diese Weise wird das Gremium zu einem Ort des Wissensaustauschs und der kooperativen Strategieentwicklung, an dem konkrete Maßnahmen und Visionen für eine zukunftsorientierte Kulturpolitik diskutiert und erarbeitet werden können.
Damit Gremien diese Rolle voll ausfüllen können, bedarf es einer bewussten Entscheidung, ihre Arbeit aktiv in diese Richtung zu entwickeln. Ein solcher Ansatz kann zu einer stärkeren Vernetzung der relevanten Akteur*innen führen und den Gremien ermöglichen, zu echten Impulsgebern für Struktur- und Kulturveränderungen zu werden. Indem Gremien als inhaltliche Foren genutzt werden, kann die Kulturpolitik flexibler und kreativer auf die Herausforderungen der Zeit reagieren und so die Theaterlandschaft nachhaltig gestalten und stärken.
Träger
Etablierte Gesprächskanäle zwischen Kulturpolitik, Verwaltung und Theaterleitungen sind essenziell für eine effektive Zusammenarbeit. Regelmäßige Gespräche bieten eine Möglichkeit, um aktuelle Themen zu besprechen und gemeinsame Strategien für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater zu entwickeln.
Workshops oder thematische Foren ermöglichen vertiefte Diskussionen zu spezifischen Herausforderungen, wie der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Care-Aufgaben. Ergänzend dazu fördern informelle, niederschwellige Formate einen flexiblen und vertrauensvollen Austausch.
Diese vielfältigen Kommunikationswege sichern einen kontinuierlichen Dialog und unterstützen die gemeinsame Weiterentwicklung der Theaterlandschaft.
Querverweis:
Strategie | Voraussetzungen in Kulturpolitik
Öffentlichkeit | Aktionsfelder in Kulturpolitik und Verwaltung
Träger | Politik
Träger können individuelle Zielvereinbarungen mit ihren Theaterleitungen treffen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Diese Ziele können sowohl auf organisatorischer als auch auf persönlicher Ebene liegen.
Bestenfalls sind konkrete Zielvereinbarung Ergebnis eines Prozesses.
Querverweis:
Strategie | Kulturpolitische Voraussetzungen
Politik | Träger
Im Rahmen der Verantwortungspartnerschaft ist es akzeptiert, dass Vorstellungen auf Grund höherer Gewalt (Krankheit, Unfälle) ausfallen können. Durch die Akzeptanz wird der Stress auf Seiten der Theatermitarbeiter*innen reduziert mit unveränderteren Situationen klarzukommen. Auch auf Seiten des Publikums kann eine solche Akzeptanzkultur in Hinblick auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Trägern aktiv befördert werden.
Querverweis:
Kennzahlen | Aktionsfelder in Politik und Verwaltung
Wie kann Kulturpolitik die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater fördern und in der Öffentlichkeit sichtbarer machen?
Kulturpolitische Maßnahmen sollten gezielt darauf abzielen, familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen und diese öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren. Dies umfasst die Integration von familienorientierten Zielen in Förderprogramme und die aktive Bewerbung entsprechende Erfolge und Initiativen. Eine breite öffentliche Diskussion über die Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann das Bewusstsein schärfen und weitere Unterstützer*innen gewinnen. Die Sichtbarkeit des Themas in der Öffentlichkeit hilft, gesellschaftliche Akzeptanz und politische Unterstützung zu stärken.
Politik | Träger
Das Konzept der Öffentlichkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft. Sie bildet den Raum für den Austausch von Meinungen, Informationen und Ideen, fördert die Teilhabe an politischen Entscheidungen und trägt zur Bildung einer gemeinsamen Identität bei.
Kulturpolitik und -verwaltung spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Bedeutung von Familienfreundlichkeit an Theatern zu stärken und zu fördern. Eine strukturelle und qualitative Verbesserung kann nur gelingen, wenn viele Partner*innen gemeinschaftlich vorangehen.
Gerade für die öffentliche Hand sind die Themen Familie und Care spannend. Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität des Theaters als Arbeitgeber. Familienfreundliche Maßnahmen am Theater stärken den Standort. Eine vielfältige Kulturlandschaft braucht eine Politik, die die Bedürfnisse von Familien berücksichtigt. Durch eine konsequente Kommunikation und gezielte Maßnahmen kann die Öffentlichkeit für das Thema Familie und Care am Theater sensibilisiert werden.
Querverweis:
Strategie | Kulturpolitische Voraussetzungen
Politik | Träger
Theater können in Hinblick auf Arbeitsprozesse und Leadership als Vorbilder dienen, indem sie erfolgreich familienfreundliche Arbeitsbedingungen implementieren und diese öffentlich sichtbar machen. Diese Vorbildfunktion ermutigt andere Kultureinrichtungen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen und unterstützt die gesellschaftliche Akzeptanz der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Politik | Träger | Theaterleitung
Durch Pressekonferenzen, Pressemitteilungen, Social-Media-Kampagnen oder andere Formen gezielter Öffentlichkeitsarbeit können Informationen über familienfreundliche Initiativen am Theater verbreitet werden. Auch kann die Bedeutung der Themen Care und Familie überhaupt erstmal ins Licht gerückt werden.
Erfolgsgeschichten einzelner Theater können als positive Beispiele dienen und andere dazu inspirieren, ähnliche Maßnahmen umzusetzen. Ein partnerschaftliches Vorgehen von Theaterleitungen, Politik und Verwaltung kann Berge versetzen.
Querverweis:
Kommunikation und Sichtbarkeit | Aktionsfelder im Theater
Wie kann die Ausbildung und Nachwuchsförderung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater beitragen?
Die Zukunft der Theaterlandschaft wird maßgeblich durch Nachwuchs in allen Bereichen geprägt. Geringe Gehälter, eine herausfordernde Work-Life-Balance sowie familienunfreundliche Strukturen erschweren die Gewinnung von Mitarbeitenden. Schon heute lassen sich z.B. arbeitsaufwendige Assistenzpositionen oder technische Berufe schwer besetzen.
Ausbildungsprogramme sollten flexible Lern- und Arbeitszeiten bieten, um auch den Bedürfnissen von Auszubildenden mit familiären Verpflichtungen gerecht zu werden. Aber auch inhaltlich gilt es, eine neue Generation von Kulturschaffenden zu ermutigen den Kultursektor weiterzuentwickeln. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die eigene Gesundheit sowie Work-Life-Balance sind für junge Generationen von erhöhter Bedeutung.
Nachwuchsförderung kann durch Mentoring-Programme und gezielte Unterstützung für junge Eltern gestärkt werden. Die Integration von Modulen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in die Ausbildungscurriculae erhöht das Bewusstsein und die Kompetenzen der nächsten Generation von Theatermitarbeitenden. Frühzeitige Sensibilisierung und Unterstützung fördern eine Kultur der Vereinbarkeit von Beginn an.
Träger
Die Neudefinition von Karrieren umfasst flexible und individuelle Entwicklungspfade, die es jungen Talenten ermöglichen, ihre beruflichen Ambitionen mit ihren familiären Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Diese neue Perspektive auf Karrieren schafft eine Kultur der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und fördert die langfristige Bindung von Nachwuchskräften an den Theatersektor.
Ausbildungseinrichtungen | Träger
Das Konzept des "Impfens" stammt aus der Sozialpsychologie und bezieht sich auf die gezielte Aufklärung und Sensibilisierung von Auszubildenden und Nachwuchskräften über die Möglichkeiten einer ausgewogenen Lebensgestaltung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Theater.
Durch frühzeitige Information und Mentoring werden Talente ermutigt, eine langfristige Karriere im Theater anzustreben, die ihren persönlichen Lebensentwürfen gerecht wird.
Träger
Weiterbildung ermöglicht vergleichbar zur Karrieren im Leistungssport über den Kunstbereich hinaus, vielfältige Perspektiven für Auszubildende, Nachwuchskräfte und Theatermitarbeitende zu entwickeln. Sie lernen ihre Fähigkeiten auch außerhalb des Theaters zu entfalten und ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten flexibel zu gestalten.
Ausbildungseinrichtungen | Träger
Beratungsangebote in Hochschulen, angelehnt an erfolgreiche Modelle wie der AG Tanz und Elternschaft, unterstützen angehende Künstler*innen frühzeitig dabei, ihre beruflichen Ziele mit ihren familiären Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Durch gezielte Beratung werden sie auf die Herausforderungen und Möglichkeiten einer Karriere im Theatersektor vorbereitet und erhalten Unterstützung bei der Planung ihrer individuellen Lebens- und Karrierewege.
Ausbildungseinrichtungen | Träger
Mentoring-Programme können eine wertvolle Unterstützung für Auszubildende, Studierende oder Theatermitarbeiterinnen sein, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen möchten. Durch den Austausch mit erfahrenen Mentorinnen können (jüngere) Kolleg*innen wertvolle Tipps und Strategien erhalten, um die Herausforderungen der Vereinbarkeit besser zu meistern.
Ein besonderer Fokus sollte dabei auf den spezifischen Bedürfnissen von Eltern und pflegenden Angehörigen gelegt werden. Mögliche Themen für den Austausch könnten sein:
Flexible Arbeitszeitmodelle: Welche flexiblen Arbeitszeitmodelle gibt es am Theater? Wie können diese optimal genutzt werden?
Betreuungsmöglichkeiten: Welche Betreuungsmöglichkeiten für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige gibt es in der Region?
Work-Life-Balance und Selbstverständnis als Kulturschaffende*r: Wie kann eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben erreicht werden?
Karriereplanung: Wie kann eine erfolgreiche Karriere trotz familiärer Verpflichtungen gestaltet werden?
Stressmanagement: Welche Strategien helfen dabei, Stress im Berufsalltag abzubauen?
Der Erfahrungsaustausch kann in verschiedenen Formaten wie z.B. regelmäßigen Einzelgesprächen zwischen Mentees und Mentor*innen, Workshops und Seminaren oder einer Online-Plattformen stattfinden.
Querverweise:
Operative Strukturen | Voraussetzungen im Theater
Künstlerische Prozesse | Voraussetzungen im Theater
Gesundheit und Prävention | Aktionsfelder im Theater
Welche finanziellen Maßnahmen können zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater beitragen?
Finanzielle Anreize und Förderungen für Theater, die familienfreundliche Maßnahmen umsetzen, könnenumfangreiche Strukturprozesse unterstützen und die Erfolgschancen von familienfreundlichen Maßnahmen erhöhen. Zuschüsse für Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten sind konkrete Beispiele.
Ein transparenter und fairer Verteilungsmechanismus für finanzielle Ressourcen ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter gleichermaßen profitieren. Langfristige finanzielle Planung und Absicherung der Maßnahmen gewährleisten deren Nachhaltigkeit.
Träger
Die gezielte Förderung von Care als eigenständigen Gegenstand durch spezifische Förderprogramme wie der Kulturstiftung des Bundes ermöglicht es, innovative Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater gezielt zu unterstützen und finanziell zu stärken. Die Bereitstellung finanzieller Mittel für die Verbesserung von Rahmenbedingungen für Care-Arbeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf niederschwelliger Ebene ermöglicht es kleinen und mittleren Kulturinstitutionen, konkrete Maßnahmen umzusetzen, die die Vereinbarkeit für alle Mitarbeiter*innen erleichtern. Dies unterstützt die Schaffung einer inklusiven und familienfreundlichen Arbeitsumgebung im Kultursektor.
Träger
Die Integration von Care als Bestandteil von Förderungen zu den Themen Diversität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit fördert die ganzheitliche und intersektionelle Betrachtung und Integration von familienfreundlichen Maßnahmen in unterschiedliche kulturelle Kontexte und fördert die Schaffung von nachhaltigen und zukunftsfähigen Strukturen im Theatersektor.
Theaterleitung | Träger
Die Etablierung von unbefristeten Referats- und/oder Stabsstellen für Vereinbarkeit von Familie und Beruf innerhalb von Kulturinstitutionen ermöglicht eine gezielte strategische Ausrichtung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit, wodurch diese Thematik einen festen Platz auf der institutionellen Agenda erhält.
Theaterleitung | Träger
Die Professionalisierung von Kulturmanagement und Personalführung durch gezielte Schulungen und Weiterbildungen trägt dazu bei, dass Führungskräfte die Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erkennen und entsprechende Maßnahmen in ihre Arbeitspraxis integrieren können, was langfristig zu einer familienfreundlicheren Arbeitskultur führt. Diese Aufgabe der Weiterbildung wird von Trägern bezuschusst und durch zusätzliche Mittelvergabe aktiv gefördert.
Welche infrastrukturellen Voraussetzungen sind notwendig, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater zu verbessern?
Eine gut ausgebaute Infrastruktur, wie betriebliche Kinderbetreuungsangebote und Eltern-Kind-Räume, unterstützt Theatermitarbeitende in ihrer täglichen Arbeit. Flexible und familienfreundliche Arbeitsplätze sowie die Möglichkeit zur mobilen Arbeit können entscheidend sein. Die Anpassung der Arbeitsräume und -zeiten an die Bedürfnisse von Familien trägt erheblich zur Entlastung bei. Eine kontinuierliche Evaluation und Anpassung der Infrastruktur an sich verändernde Bedürfnisse ist essenziell.
Theaterleitung | Träger
Die Einrichtung von Still- und Ruheräumen in Theaterbetrieben schafft eine unterstützende Infrastruktur für Mitarbeitende, die während ihrer Arbeitszeit Ruhe- oder Stillpausen benötigen, um ihre familiären Verpflichtungen zu erfüllen. Diese Räume bieten eine privatere Umgebung, die den Bedürfnissen von Müttern* und Vätern gerecht wird und ihnen ermöglicht, ihre Kinder zu versorgen oder sich kurz zu entspannen.
Theaterleitung | Träger
Die Einrichtung einer Spielecke in den Arbeitsbereichen des Theaters ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre Kinder mitzubringen und sie während ihrer Arbeit zu betreuen. Diese Infrastruktur schafft eine familiäre Atmosphäre am Arbeitsplatz und unterstützt Eltern dabei, ihre Kinder in der Nähe zu haben, während sie ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen.
Wie können Kennzahlen helfen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater zu verbessern?
Kennzahlen bieten eine Grundlage für evidenzbasierte Entscheidungen und kontinuierliche Verbesserungen.
Die Erhebung und Analyse von Kennzahlen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht eine gezielte Steuerung und Optimierung der Maßnahmen. Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen und die Auswertung von Nutzungsdaten familienfreundlicher Angebote liefern wertvolle Einblicke. Transparente Berichterstattung und die Veröffentlichung der Ergebnisse fördern das Vertrauen und die Akzeptanz der Maßnahmen.
Theaterleitung | Träger
Erfolgsdefinition in Abstimmung Theater und Träger sollten überdacht werden und unter dem Blick der Familienvereinbarkeit erweitert werden. Müssen die einzigen Erfolgsdefinitionen Nationale Pressereviews bzw. eine Anerkennung in der künstlerischen Peer und die Einnahmen sein?
Träger
Es gilt in einem Aushandlungsprozess zwischen Träger und Theater neue Parameter der Erfolgsbewertung zu finden. Anstatt der Abendlichen Auslastung, Anzahl an Vorstellungen oder der verkauften Karten, könnte die Mengel von Eltern oder Pflegeverantwortlichen in einer Vorstellung als Kennzahl definiert werden. Auch die erfolgreiche Unterbringung aller Kinder von Gästen in der Betreuung, geringe Mitarbeitendenfluktuation, Mitarbeitergewinnung, die Entwicklung eines OnBoarding Programms, die interne Karriereentwicklung der Mitarbeitenden oder die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen mit atypisch Beschäftigten können als Erfolgsparameter definiert werden.
Wie kann die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen am Theater unterstützt werden?
Betriebliche Kinderbetreuungsangebote und flexible Betreuungslösungen sind zentrale Maßnahmen zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Kooperationen mit lokalen Betreuungseinrichtungen und finanzielle Zuschüsse für externe Betreuungsangebote können zusätzliche Entlastung schaffen. Auch die Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen durch flexible Arbeitszeitmodelle und spezielle Beratungsangebote ist wichtig. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur, die diese Themen aktiv adressiert, fördert das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
Theaterleitung | Verwaltung | Träger
Ein Theater sollte Informationen über lokale Kinderbetreuungsangebote bereitstellen und möglicherweise Partnerschaften mit Betreuungseinrichtungen eingehen, um den Mitarbeitenden die Kinderpflege zu erleichtern.
Träger
Theaterträger und Förderer, wie Kulturstiftungen und öffentliche Zuwendungsgeber, können den Aufbau und Betrieb von betrieblichen Kinderbetreuungseinrichtungen finanziell unterstützen. Diese Einrichtungen bieten theaterintern eine verlässliche und qualitativ hochwertige Betreuung für die Kinder der Mitarbeitenden. Theater können durch Träger und Zuwendungsgeber Kooperationen mit lokalen Kindertagesstätten und Betreuungsanbietern fördern. Solche Partnerschaften ermöglichen flexible Betreuungsangebote, die an die spezifischen Bedürfnisse der Theatermitarbeitenden angepasst sind.
Träger
Förderer und Zuwendungsgeber können Notfallbetreuungsangebote finanziell unterstützen, die Theatermitarbeitende in Anspruch nehmen können, wenn reguläre Betreuungsoptionen kurzfristig ausfallen. Diese Maßnahmen gewährleisten eine kontinuierliche Betreuungssicherheit.
Träger
Kulturpolitische Träger und Förderprogramme können finanzielle Zuschüsse oder Erstattungen für Betreuungsleistungen bereitstellen. Diese Unterstützung hilft Theatermitarbeitenden, die Kosten für die Kinderbetreuung zu reduzieren und erleichtert die Nutzung von Betreuungsangeboten. Theaterträger und Förderprogramme können finanzielle und organisatorische Unterstützung für Mitarbeitende bereitstellen, die pflegebedürftige Angehörige betreuen. Dies umfasst flexible Arbeitszeiten, Beratungsangebote und die Bereitstellung von Pflegezuschüssen.
Träger
Theaterträger und Zuwendungsgeber können Beratungs- und Unterstützungsdienste finanzieren, die Menschen in Care-Verantwortung bei der Suche nach geeigneten Betreuungsmöglichkeiten und bei der Organisation ihrer familiären Verpflichtungen helfen. Solche Angebote fördern das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und deren Familien.
Ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Bestandteil von Zielbildungsprozessen und Leistungsmessungen?
Die strategische Verankerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zeigt sich durch vorhandene Zielbildungsprozesse, Möglichkeiten zur Beurteilung der konkreten Zielerreichung sowie eine sichtbare Zuständigkeit auf Leitungsebene.
THEATERLEITUNG
Transformation ist allgegenwärtig. Hier gilt es gezielt Ressourcen und Aufmerksamkeit auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu lenken. Viele Themen erfordern eine klare Schwerpunktsetzung. Dies kann durch spezielle Programme, Veranstaltungen oder gezielte Kommunikation erfolgen. Eine verbesserte Situation für Familie und Care am Theater ist ohne Priorisierung nicht möglich.
TEATERLEITUNG
Die Theater sollten klare Strategien und Leitlinien zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf entwickeln. Diese Dokumente dienen als Orientierung und legen den Rahmen für entsprechende Maßnahmen fest.
THEATERLEITUNG
Ein Mission Statement kann als Leitfaden dienen, um familienfreundliche Maßnahmen zu entwickeln und zu implementieren. Das Mission Statement sollte die Bedeutung von Familienbewusstsein betonen und von der Theaterleitung "vorgelebt" werden. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur, die von allen Mitarbeitenden getragen wird, ist entscheidend. Als roter Faden oder Vision kann das Mission Statement bei der Steuerung und Implementierung von Veränderung helfen.
THEATERLEITUNG
Die Definition von Prozessen und Abläufen am Theater kann einen erheblichen Einfluss auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben. In Hinblick auf die unregelmäßigen Arbeitszeiten am Theater, ist eine klare, einheitliche und flexible Definition von Arbeitsabläufen unerlässlich. Dies ermöglich es allen Mitarbeitenden, ihre verschiedenen Rollen effektiv zu gestalten.
Bestehen operative Strukturen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen?
Das Theater verfügt über etablierte operative Strukturen und Prozesse, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschweren. Mitarbeitende müssen sich in Spielpläne und Probenpläne einfügen und ihre familiären Verpflichtungen anpassen.
THEATERLEITUNG
Tarifverträge und die konkrete Ausgestaltung dieser durch Betriebsvereinbarungen können im Rahmen von Theaterbetrieben verschiedene Maßnahmen umfassen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Hier sind einige Möglichkeiten, wie dies erreicht werden kann. Betriebsvereinbarungen am Theater verbessern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, indem sie Regelungen zu Arbeitszeit, Disposition, Notfallbetreuung, Betriebskultur, Kreative Lösungen für Abend- und Wochendarbeit, Arbeitsschutz, Mobiles Arbeiten, Betreuungszeiten sowie zur beruflichen Qualifikation schaffen. Hierzu zählt auch der Umgang mit Kindern am Arbeitsplatz. Klare Richtlinien sollten den Umgang mit Kindern am Arbeitsplatz regeln.
THEATERLEITUNG
Die Proben- und Dispositionsplanung am Theater kann durch verschiedene Maßnahmen angepasst werden, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Hierzu zählen z.B. flexible Proben und Gleitzeit, verkürzte Proben, freie Wochenenden, Matinee-Vorstellungen statt Abendtermine, digitale Proben, Berücksichtigung von Familienzeiten und/oder Hobbys. Es ist wichtig, für einzelne Häuser individuelle Lösungen zu finden und allen Mitarbeitenden und Gästen eine vorausschauende Planung zu ermöglichen.
THEATERLEITUNG
Die Nutzung digitaler Tools für administrative und/oder wo möglich künstlerische Aufgaben (bspw. digitale Regiebücher, Maskenbesprechungen, digitale und mobile Urlaubsscheine bzw. Dispositionstools) erlaubt es Mitarbeitenden, ortsflexibel zu arbeiten und somit dynamisch auf familiäre Verpflichtungen zu reagieren. Moderne Hybrid-Modelle erlauben eine Kombination von Präsenz- und Heimarbeit und reduzieren Pendelzeiten.
Wie sind die Künstlerischen Prozesse gestaltet, um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen?
Flexible Arbeitsmodelle sind nicht nur ein Gewinn für die Künstler*innen, sondern für das gesamte Theater. Künstlerische Freiheit schafft einen fruchtbaren Boden für Kreativität und Kooperation.
Durch die Gestaltung individueller Arbeitsrhythmen und Selbstorganisation gewinnen Künstler*innen wertvolle Freiräume, um ihre Ideen ausreifen zu lassen und neue Wege zu beschreiten. Die Verbesserung von künstlerischen Prozessen erhöht nicht nur die Qualität der Inszenierungen, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein und die Motivation der Künstler*innen.
Eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie trägt zu einem positiven Arbeitsklima bei und macht das Theater zu einem attraktiven Arbeitgeber. Die künstlerische Leitung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch eine offene Kommunikation, gegenseitiges Vertrauen und eine Kultur der Wertschätzung können individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden und die künstlerische Freiheit gewahrt bleiben. So entsteht ein Umfeld, in dem sich Künstler*innen entfalten und ihre Talente voll ausschöpfen können.
THEATERLEITUNG
Die klare Definition und Strukturierung von künstlerischen Prozessen und Arbeitsabläufen können helfen, Freiräume für künstlerische Arbeit zu schaffen. Es geht darum Reibungsverluste, unnötige Abstimmungen und Aufwand zu reduzieren. Hierfür bedarf es einer transparenten Kommunikation, einer klaren Ressourcenzuweisung und einer vorausschauenden Planung. Eine (regelmäßige) Reflexion der bestehenden Hierarchieebenen ist ratsam, um sicherzustellen, dass sie die kreative Zusammenarbeit und den Austausch nicht behindern.
THEATERLEITUNG
Dynamische Vertretungssysteme können Familienvereinbarkeit unterstützen indem sie kurzfristige Erleichterung und Druckreduzierung bei Ausfall und familiären Notfällen schaffen. Eine grundsätzliche Vertretungsplanung kann Entlastung in Arbeitsprozessen schaffen und Ressourcen für Familienarbeit freimachen. Beispielsweise Zweitbesetzung, geteilte Gastrollen und -verträge, Teambesetzungen auf Stellen. Die Entwicklung von agilen Arbeitsstrukturen in Kleineinheiten kann helfen die Arbeitsanforderungen zu steuern und kurzfristige Ausfälle zu kompensieren.
THEATERLEITUNG
Wie sind die Künstlerischen Prozesse gestaltet, um eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen? Künstlerische Prozesse am Theater schaffen durch flexible Organisation von Arbeit kreative Freiräume, die es Künstler*innen ermöglichen, berufliche Verpflichtungen mit familiären Anforderungen zu vereinbaren. Diese Flexibilität fördert eine ausgewogene Lebensgestaltung und
erleichtert die Integration beider Lebensbereiche.
THEATERLEITUNG
Es braucht neue Formen der (Zusammen-)Arbeit und neue agile Arbeitsmodelle. Eine strenge Hierarchie am Theater kann die kreative Entfaltung einschränken, indem sie Kommunikationsbarrieren schafft und die Entscheidungsfindung verlangsamt. Sie kann auch dazu führen, dass innovative Ideen und kreative Inputs von unteren Hierarchieebenen nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Welche personellen und finanziellen Ressourcen sind für die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf verfügbar?
Das Bewusstsein für die Bedeutung von Familienfreundlichkeit hat sich verändert. Mitarbeitende und Kulturschaffende betrachten diese Thematik zunehmend als integrales Element einer modernen Arbeitskultur. Forderungen werden erhoben und Theater suchen nach entsprechenden Möglichkeiten, Programme und Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit zu unterstützen und auszubauen.
Theaterleitung
Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind ein zukunftsweisendes Thema, das wesentlich dazu beitragen kann, den Fachkräftemangel am Theater zu bekämpfen. Durch die Schaffung eines familienfreundlichen und flexiblen Arbeitsumfeldes können Theater nicht nur bestehende Fachkräfte besser binden, sondern auch neue Talente gewinnen, insbesondere in den stark gefragten technischen und handwerklichen Berufen.
Theaterleitung
Nach einer familienbedingten Pause (z.B. Elternzeit, Pflegeurlaub) sollte ein strukturiertes Onboarding-Programm angeboten werden, das den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtert und die aktuellen Veränderungen am Arbeitsplatz aufzeigt. Hier geht es um eine niederschwellige Kontaktaufnahme nach Auszeiten oder bei Berufswechseln, um persönliche Bedürfnisse in Erfahrung zu bringen oder Möglichkeiten der Unterstützung aufzuzeigen (Weiterbildung, Kommunikation, Coaching, Training o.ä.).
Theaterleitung
Die Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Mitarbeitenden nach der Elternzeit oder nach einer Care-Pause (z.B. für Pflege) ist entscheidend, um einen nahtlosen Wiedereinstieg in den Beruf zu ermöglichen und sicherzustellen, dass ihre Fähigkeiten und Talente weiterhin optimal genutzt werden. Besonders bei der Besetzung von Rollen am Theater sollten flexible Arbeitsmodelle und eine unterstützende Umgebung geschaffen werden, damit Eltern ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen erfolgreich miteinander vereinbaren können. Dies fördert nicht nur die Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeitenden, sondern trägt auch zur Diversität und Innovationskraft des Theaters bei. Einer Diskriminierung von Care-Verantwortlichen sollte durch Sensibilisierung für die besondere Situation im Vorfeld begegnet werden.
Theaterleitung
Im Verlauf einer Karriere ist es möglich zwischen künstlerischen und administrativen Tätigkeiten zu wechseln. Über die gegenwärtige Tätigkeit hinaus werden Berufsprofile entwickelt (siehe Weiterbildung und Lebenslanges Lernen). Das Theater sollte dynamische Karrierewege fördern, die es Mitarbeitenden ermöglichen, verschiedene Funktionen zu übernehmen und sich beruflich weiterzuentwickeln, was zu einer höheren Jobzufriedenheit führen kann. Das Theater sollte Mitarbeitende, die einen Karrierewechsel innerhalb des Hauses anstreben, durch Mentoring, Weiterbildung und spezielle Schulungsprogramme unterstützen. Gerade ältere Mitarbeitende werden bei einer Neuorientierung unterstützt. Hierfür werden Programme aufgelegt (siehe Weiterbildung und Lebenslanges Lernen).
Theaterleitung
Das Theater sollte wichtige Sondertermine, wie Schulferien, Feiertage oder wichtige Familienereignisse, Geburtstage ermitteln und in die Planung integrieren, um die Work-Life Balance der Mitarbeitenden zu unterstützen. Gerade für Familien stellt die Logistik von (Sonder-)Terminen eine Herausforderung dar.
Theaterleitung
Job-Sharing ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, bei dem sich zwei oder mehr Arbeitnehmende eine Vollzeitstelle teilen. Es ermöglicht eine bessere Work-Life-Balance, da die Arbeitsbelastung auf mehrere Personen verteilt wird. Theater sollten Job-Sharing-Modelle ermöglichen, um die Arbeitsbelastung zu teilen. In individuellen Fällen können diese Modelle eine Verbesserung der Familienfreundlichkeit herbeiführen.
Theaterleitung
Das Theater sollte eine Notbetreuung für Kinder anbieten, um Eltern bei unvorhergesehenen Arbeitsanforderungen oder kurzfristigen Änderungen im Spielplan zu unterstützen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, das Spektrum reicht von einer Whatsapp Gruppe für Notbetreuung über eine Babysitterin im Theater bis hin zur Kostenübernahme der/des privaten Notfallbabysitters zuhause bei Einspringern und kurzfristigen Einsätzen.
Querverweis:
Betreuung | Aktionsfelder in Politik und Verwaltung
Wie kann eine Arbeitskultur geschaffen werden, die Flexibilität, Offenheit und Diversität fördert?
Die Vereinbarkeit von Care-Aufgaben und Beruf am Theater ist ein komplexes Thema, das weit über flexible Arbeitszeiten und Betreuung von Angehörigen hinausgeht.
Cultural Leadership bietet hier einen vielversprechenden Ansatz. Durch eine bewusste Gestaltung der Unternehmenskultur können Führungskräfte eine Arbeitsumgebung schaffen, in der sich alle Mitarbeiter*innen wohlfühlen und ihre volle Potenzial entfalten können. Durch eine klare Vision und effektive Maßnahmen kann eine Arbeitsumgebung geschaffen werden, in der sich alle Mitarbeiter*innen wertgeschätzt und unterstützt fühlen.
Dies beinhaltet nicht nur flexible Arbeitszeiten, sondern auch eine offene Kommunikationskultur, in der Bedürfnisse und Herausforderungen offen angesprochen werden können und eine Kooperationskultur gefördert wird. Darüber hinaus ist es wichtig, Diversität als Bereicherung zu verstehen und aktiv zu fördern, um ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Theaterleitung
Die Theater schätzen ihre Mitarbeitenden als Menschen und sehen die Anstrengungen, die mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einhergehen. Die Motivation und Identifikation von Mitarbeitenden mit dem Betrieb kann durch die Wertschätzung ihrer Care-Arbeit sowie die Anerkennung ihrer Lebensleistung/-erfahrung gesteigert werden. In Hinblick auf einen modernen, um Themen wie Stress, Belastungssteuerung und Resilienz erweiterten Arbeitsschutz werden mentale und körperliche Belastungen wahrgenommen.
Theaterleitung
Regelmäßige und niederschwellige Kommunikation spielt eine zentrale Rolle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weil sie sicherstellt, dass alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihrer aktuellen Lebenssituation, stets gut informiert und eingebunden sind. Sie erleichtert den Austausch zwischen Führungskräften und Angestellten über individuelle Bedürfnisse und Umstände, wie familiäre Verpflichtungen oder kinderbetreuungsbezogene Anliegen. Dies fördert ein unterstützendes Arbeitsumfeld, in dem sich Mitarbeitende verstanden und geschätzt fühlen, was wiederum zu höherer Zufriedenheit und Produktivität führt. Durch die niederschwellige Kommunikation wird eine Atmosphäre geschaffen, in der Mitarbeitende sich ermutigt fühlen, offen über ihre Bedürfnisse zu sprechen, was letztendlich die gesamte Arbeitsdynamik verbessert.
Siehe Aktionsfelder im Theater - Kooperation und Mitbestimmung
Theaterleitung
Die Weiterbildung von Führungskräften ist ein zentraler Baustein für nachhaltigen Unternehmenserfolg und die Schaffung eines anpassungsfähigen und mitarbeiterorientierten Unternehmens. Das Arbeitsfeld Theater wandelt sich sehr schnell. Hier ist es wichtig, neue Trends zu verstehen und besser auf veränderte Bedürfnisse eingehen zu können. Die Pandemie der Jahre 2020-23 hat gezeigt, dass Anpassungsfähigkeit und Innovationsfähigkeit Schlüsselfaktoren für erfolgreiches Kulturmanagement sind.
Theaterleitung
Ein Code of Conduct (Verhaltenskodex) ist ein Dokument, das die ethischen Grundsätze, Verhaltensregeln und Erwartungen eines Unternehmens oder einer Organisation festlegt. Es dient als Leitfaden für das Verhalten der Mitarbeitenden und stellt sicher, dass alle Handlungen im Einklang mit den Werten und Zielen der Organisation stehen. Innerhalb eines CoC kann die Verpflichtung des Theaters zu familienfreundlichen Praktiken in einem offiziellen Dokument festgelegt und Regeln und Erwartungen für die Unterstützung von Mitarbeitenden verankert werden.
Ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Bestandteil von Zielbildungsprozessen und Leistungsmessungen?
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt die Kulturpolitik und Verwaltung vor große Herausforderungen. Obwohl eine Verbesserung der Situation für Care-Leistende an Theatern dringend notwendig ist, erweist sich der konkrete Weg dorthin als komplex.
Die Kulturpolitik und Verwaltung müssen ein Bewusstsein für diese Herausforderungen entwickeln. Familie und Care sollten gemeinsam von Theatern, Mitarbeitenden, Trägern und Gremien gestaltet werden, um nachhaltige Lösungen zu schaffen.
Aktuell sind konkrete politische Schritte jedoch rar. Forderungen innerhalb der Theaterlandschaft fokussieren sich stark auf die Theater selbst. Der Ansatz des Policy Baukastens Familie und Care am Theater weist auf die gemeinsame Verantwortung von Theaterbetrieb und Kulturpolitik hin. Es werden Maßnahmen vorgeschlagen, die von Sensibilisierungskampagnen bis zu finanziellen Unterstützungen reichen. Eine erfolgreiche Umsetzung hängt jedoch von einer klar formulierten Strategie ab, die auf einem geteilten Problembewusstsein basiert und zu konkreten Veränderungsprozessen führt.
Eine erfolgreiche strategische Verankerung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfordert ein klar definiertes kulturpolitisches Bewusstsein, etablierte Zielbildungsprozesse, messbare Ziele und eine Verantwortlichkeit auf Leitungsebene.
Politik | Träger
Das Problem-Bewusstsein ist ein zentraler Indikator dafür, wie ernsthaft eine Organisation oder Institution bereit ist, sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen. In der Kulturpolitik spielt das Bewusstsein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für die Anforderungen von Care-Arbeit eine entscheidende Rolle. Oftmals werden die Herausforderungen, die sich für Mitarbeitende mit familiären Verpflichtungen oder Care-Aufgaben ergeben, unterschätzt oder als individuelle Probleme betrachtet. Doch ohne ein klares Bewusstsein auf Seiten der Kulturpolitik und ihrer Institutionen wird es kaum gelingen, nachhaltige und faire Lösungen zu finden.
Es ist notwendig, dass die Kulturpolitik die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Unterstützung von Care-Leistenden als gemeinschaftliche Herausforderung erkennt. Nur wenn diese Themen als zentrale Handlungsfelder gesehen werden, kann ein grundlegender Wandel hin zu familienfreundlichen Strukturen in der Theater- und Kulturlandschaft gelingen.
Politik | Träger
Eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Theaterbetrieb erfordert einen institutionellen Wandel, der sowohl die hierarchischen Strukturen des Theaters als auch seinen Arbeitsethos betrifft. Das klassische Bild des "künstlerischen Genies", das in vielen Theaterbetrieben noch vorherrscht, verliert an Bedeutung. Stattdessen gewinnen neue Führungsstile an Relevanz, die auf Kommunikation, Transparenz und Zusammenarbeit setzen. Diese Entwicklung ist notwendig, um Räume zu schaffen, in denen Familie und Care-Arbeit mit den beruflichen Anforderungen in Einklang gebracht werden können.
Die spezifische Herausforderung, die das Thema Care und Familie für Theaterinstitutionen darstellt, hängt eng mit den tief verwurzelten Funktionsweisen, Wertvorstellungen und (un-)geschriebenen Regeln des Theaters zusammen. Diese Regeln sind oft geprägt von traditionellen Hierarchien und einem intensiven, zeitaufwendigen Arbeitsethos, der wenig Raum für individuelle Bedürfnisse lässt. Die entscheidende Frage ist, ob die Kulturpolitik bereit ist, diese Strukturen zu hinterfragen und das Theater aktiv weiterzuentwickeln, um mehr Flexibilität und Inklusion zu ermöglichen.
Hierbei geht es nicht nur um die Sichtweise auf das Theater selbst, sondern auch um das Selbstverständnis der Kulturpolitik. Werden kulturpolitische Gestaltungsmöglichkeiten als notwendige Reformen verstanden, oder werden sie als Eingriff in die Kunstfreiheit wahrgenommen? Wie groß ist der tatsächliche Handlungsspielraum der Kulturpolitik, und wie stark ist der Wille, diesen zu nutzen, um Wandel zu gestalten? Diese Fragen müssen in einem reflexiven Prozess geklärt werden, um die zukünftige Ausrichtung von Kulturpolitik und Theaterpraxis sinnvoll zu gestalten.
Politik | Träger
Gespräche mit verschiedenen Stakeholdern am Theater sind ein wichtiger Schritt, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Familie und Care-Arbeit besser zu verstehen. Solche Gespräche können informell beginnen, etwa bei einer Premierenfeier: Nutzen Sie Ihren nächsten Theaterbesuch, um nachzufragen, wie die Situation vor Ort eingeschätzt wird.
Dieser niederschwellige Dialog kann durch gezielte Gespräche mit Betroffenen, Verantwortlichen und Expert*innen vertieft werden. Solch ein Austausch ermöglicht es, die Herausforderungen rund um die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Care-Arbeit am Theater klarer zu benennen. Ergebnisoffene Gespräche erfassen die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen der Beteiligten und helfen, standortspezifische Bedingungen zu erkennen, die für die Entwicklung passender kulturpolitischer Strategien entscheidend sind.
Gezielte Dialoge tragen nicht nur dazu bei, Vertrauen aufzubauen – ein Aspekt, der für eine Verantwortungspartnerschaft zwischen Theatern, Trägern, Kulturmanager*innen und der Kulturpolitik unerlässlich ist. Sie bieten auch die Gelegenheit, spezifische Handlungsfelder und Bedürfnisse der einzelnen Kulturinstitutionen herauszuarbeiten. Ein fortlaufender Dialog bildet die Grundlage, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen zu entwickeln, die auf die jeweilige Situation vor Ort abgestimmt sind. Dabei können sowohl strukturelle Veränderungen als auch gezielte Unterstützungsmaßnahmen in den Blick genommen werden.
Diese Dialogprozesse können auch im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen stattfinden, um das Thema zu profilieren und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Solche Veranstaltungen bieten nicht nur die Chance, Problemlagen zu diskutieren, sondern auch, das eigene politische Engagement sichtbar zu machen und Akteur*innen zu vernetzen, die gemeinsam nach zukunftsweisenden Lösungen suchen.
Querverweis:
Öffentlichkeit | Aktionsfelder in Kulturpolitik und Verwaltung
Politik | Träger
Theater können ihre Ziele in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am besten erreichen, wenn sie durch eine strategische Zielsetzung seitens der Träger und Zuwendungsgeber unterstützt werden. Dafür ist es wichtig, ein gemeinsames Bewusstsein für die Herausforderungen zu entwickeln und das Selbstverständnis der Kulturpolitik zu reflektieren. Die Grundlage hierfür bilden Gespräche und ein intensiver Austausch mit Betroffenen, Verantwortlichen und Expert*innen. Aus diesem gewonnenen Verständnis können konkrete Ziele erarbeitet werden, die idealerweise in Zusammenarbeit mit relevanten Partnern und Gremien entstehen.
Eine verantwortungsvolle Kulturpolitik sollte dabei auf ein gemeinschaftliches Vorgehen im Sinne einer Verantwortungspartnerschaft setzen. Eine Kulturpolitik, die Mittel an einseitig vergebene Ziele bindet, läuft Gefahr, die Komplexität der Herausforderung zu ignorieren und den Handlungsspielraum der Institutionen einzuschränken. Solche konditionierenden Vorgaben könnten, wenn überhaupt, nur als letztes Mittel auf einer Skala von Maßnahmen gewählt werden, da sie eine Eskalation darstellen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit gefährden.
Fördermittel sollten vielmehr an gemeinsam erarbeitete, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geknüpft sein. Statt einseitiger Vorgaben sollte eine unterstützende Strategie verfolgt werden, die auf Transparenz, Kommunikation und Kooperation aufbaut. Durch ein partnerschaftliches Vorgehen können gezielte Verbesserungen erreicht und nachhaltige Strukturen geschaffen werden, die den spezifischen Bedürfnissen der Theaterlandschaft gerecht werden.
Theaterleitung | Träger
Wie können Träger gemeinsam mit Theaterleitungen Veränderungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestalten?
Im Rahmen der Verantwortungspartnerschaft geht es darum, kulturpolitische Spielräume zu nutzen. Herausforderungen können nicht alleine bewerkstelligt werden. Zu diesem Zweck ist es notwendig, dass Kulturmanagement und Kulturpolitik/-verwaltung eine Verantwortungspartnerschaft entwickeln. Im Rahmen dieser Partnerschaft können Fragen nach den richtigen Rahmenbedingungen für künstlerische Produktion gestellt werden.
Politik | Träger
Die Verbesserung der Situation von Familien ist ein wichtiger Aspekt der Standortpolitik, da sie direkt zur Attraktivität und Lebensqualität einer Stadt beiträgt. Dies betrifft auch die Theater. Warum sollte für Kultureinrichtungen nicht gelten, was in anderen Bereich selbstverständlich ist?
Familien sind das Fundament unserer Gesellschaft und zentraler Zukunftsfaktor. Kommunen können viel unternehmen, um Familien zu unterstützen und Lebensqualität zu gewährleisten. Dazu gehören Investitionen in die Kinderbetreuung, die Gründung von Lokalen Bündnissen für Familien oder die Förderung der Jugendpartizipation. Familienfreundliche Maßnahmen sind Maßnahmen für einen atraktiven Standort und tragen zur positiven Entwicklung von Kommunen bei.
Im Rahmen der Verantwortungspartnerschaft mit Theater können standortspezifische Lösungen entwickelt werden, wie Theater zur Attraktivität des Standorts beitragen können.
Politik | Träger
Das Thema Familie und Care ist entscheidend für die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften am Theater, insbesondere in technischen Berufen und Assistenzpositionen. Die atypischen Arbeitszeiten und die hohe Arbeitsbelastung machen es zunehmend schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu finden und zu halten.
Eine familienfreundliche Arbeitsumgebung, kann die Attraktivität des Arbeitsplatzes Theater erheblich steigern. Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden, Beruf und Familie besser zu vereinbaren, was zu höherer Zufriedenheit und langfristiger Bindung führt. Durch die Förderung von familienfreundlichen Maßnahmen wird das Theater nicht nur zu einem attraktiveren Arbeitgeber, sondern sichert auch seine Zukunftsfähigkeit, indem es qualifizierte Fachkräfte anzieht und hält.
Träger
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Theater wird in umfassende kommunale oder staatliche Strategien integriert (z.B. Fachkräftegewinnung und Kinderbetreuung). Maßnahmen, die für andere öffentliche Betriebe gelten, auch für Theater umgesetzt werden.
Welche personellen und finanziellen Ressourcen sind für die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf verfügbar?
Das Bewusstsein für die Bedeutung von Familienfreundlichkeit hat sich gewandelt. Mitarbeitende und Kulturschaffende betrachten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zunehmend als integralen Bestandteil einer modernen und zukunftsorientierten Arbeitskultur. Die steigenden Forderungen nach familienfreundlicheren Arbeitsbedingungen zeigen sich deutlich: Theater und andere Kultureinrichtungen suchen aktiv nach Wegen, Programme und Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit zu unterstützen und auszubauen.
In diesem Kontext ist es entscheidend zu klären, welche personellen und finanziellen Ressourcen für die Umsetzung solcher Maßnahmen bereitgestellt werden können. Dies betrifft sowohl die Ausstattung der Kulturpolitik und Verwaltung mit ausreichend Fachpersonal, das über das notwendige Know-how und die Erfahrung verfügt, als auch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln, die gezielt in familienfreundliche Strukturen und Angebote investiert werden können.
Eine umfassende Unterstützung erfordert eine strategische Planung und zielgerichtete Mittelzuweisung, um sicherzustellen, dass die Ressourcen effektiv eingesetzt werden und die angestrebten Verbesserungen tatsächlich realisiert werden können. Dazu gehört auch, dass Kulturpolitik und Verwaltung entsprechende Kapazitäten aufbauen und nutzen, um die Bedürfnisse der Kulturschaffenden zu adressieren und langfristige, nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Theaterleitung | Träger
Die Aufgaben im Kulturmanagement sind komplexer geworden. Führungskräfte habe zunehmend Aufgaben zu erfüllen, die über genuin künstlerische Gesichtspunkte hinausgeht. Ebenso haben Erwartungen zugenommen. Daher ist es wichtig, dass Träger und Zuwendungsgeber auf eine Weiterentwicklung des Kulturmanagements hinarbeiten.
Braucht es ein neue Impulse für das Kulturmanagement, um Theater familienfreundlicher zu gestalten? Wie können diese aussehen?
In Zeiten zunehmender Krisen und wachsender Herausforderungen ist ein bestmögliches Ineinandergreifen von künstlerischen und administrativen Entscheidungen von großer Bedeutung. Hier kommt es auch auf eine Unterstützung der Kulturpolitik an, um Gestaltungsspielräume für die Weiterentwicklung bestehender Strukturen auszuloten. Große Möglichkeiten liegen insbesondere im Personal, das zunehmend nehmen künstlerischen Aufgaben auch Transformation gestaltet.
Hierbei spielt die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeitenden eine zentrale Rolle. Charismatische Führung allein reicht nicht mehr aus; es bedarf eines breiten Spektrums an Führungsstilen und Fähigkeiten in Kommunikation und Kooperation, um den vielfältigen Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden.
Querverweise:
Ausbildung | Aktionsfelder in Politik und Verwaltung
Weiterbildung | Aktionsfelder im Theater
Führung und Arbeitskultur | Voraussetzungen im Theater
Politik | Träger
Bei der Festlegung von Profilen für Leitungspositionen sollte das Thema Care und Familie berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass diese Aspekte in die Weiterentwicklung von Theatern integriert werden.
Träger
Angesichts der vielfältigen Krisen und Herausforderungen ist es essentiell, Theaterleitungen nicht alleine zu lassen, sondern gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, um den Wandel hin zu familenfreundlichen Theatern erfolgreich zu gestalten.
Politik | Träger
Der Handlungsbedarf einer Kommune oder eines Landes kann durch empirische Erhebungen ermittelt werden, um die systematische Erfassung von Care-Arbeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, einschließlich für atypisch Beschäftigte, zu unterstreichen.
Es ist notwendig, den Bedarf durch Gespräche und empirische Erhebungen zu analysieren. Gezielte Maßnahmen zur Förderungen von Familien- und Care-Arbeit können nur basierend auf evidenzbasierten Entscheidungsgrundlagen ergriffen werden.
Träger
Die Weiterentwicklung (und Flexibilisierung) des NV Bühne, einschließlich Teilzeitmöglichkeiten oder gar Lebensarbeitszeitkonten, sowie die Schaffung von Spielräumen für individuelle Lösungen durch Betriebsvereinbarungen, sind entscheidend für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Politik | Träger
Um Struktur- und Kulturveränderungen in der Theaterlandschaft erfolgreich umzusetzen, ist es entscheidend, eine breite Palette von Mitstreiter*innen und Partnerinnen zu gewinnen. Diese Partner*innen können aus verschiedenen Bereichen kommen: von Gremien und Parlamenten wie Stadträten oder Landtagen über politische Fraktionen bis hin zu den Medien und den Theatern selbst.
Die Suche nach Unterstützung und Kooperation in diesen unterschiedlichen Bereichen ist von zentraler Bedeutung, um umfassende Veränderungen zu bewirken. In Gremien und Parlamenten finden sich Entscheidungsträger*innen, die durch politische Prozesse und Gesetzgebungen den Rahmen für familienfreundliche und integrative Maßnahmen setzen können. Die Zusammenarbeit mit diesen Akteur*innen ermöglicht es, politische Unterstützung zu gewinnen und notwendige Ressourcen und Fördermittel zu sichern.
Politische Fraktionen spielen eine Schlüsselrolle bei der Formulierung und Verabschiedung von kulturpolitischen Initiativen. Ihr Engagement ist entscheidend, um notwendige Veränderungen auf die politische Agenda zu setzen und durchzusetzen. Die Medien wiederum sind wichtige Multiplikatoren, die durch Berichterstattung und öffentliche Diskussionen das Bewusstsein für notwendige Reformen schärfen und Druck auf Entscheidungsträger*innen ausüben können.
Gleichzeitig ist es wichtig, die Zusammenarbeit mit den Theatern selbst zu intensivieren. Die Theater sind die direkten Akteur*innen, die die Veränderungen umsetzen müssen. Ihre Perspektiven und Bedürfnisse sollten in die Entwicklung von Maßnahmen und Strategien einfließen, um sicherzustellen, dass diese realistisch und umsetzbar sind.
Der Aufbau vielschichtiger Allianzen und Netzwerke ist also unerlässlich. Nur durch ein koordiniertes Vorgehen und die Einbindung verschiedener Perspektiven und Ressourcen können tiefgreifende und nachhaltige Struktur- und Kulturveränderungen realisiert werden. Der Erfolg solcher Initiativen hängt von der Bereitschaft ab, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten, Synergien zu nutzen und gemeinsame Ziele zu verfolgen.
Bestehen operative Strukturen, wie Träger die Theater dabei unterstützen können, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern?
Theater und Träger stehen im regelmäßigen Austausch. Im Rahmen dieser bestehenden Strukturen können Träger auf die Bedeutung des Themas Care und Familie hinweisen und konkrete Schritte zur Verbesserung anmahnen.
Träger
Gremien wie Aufsichtsräte, Beiräte oder Kuratorien spielen eine zentrale Rolle in der Steuerung und Weiterentwicklung von Theater- und Kulturinstitutionen. Neben ihrer Funktion, über finanzielle Angelegenheiten zu entscheiden, bieten sie auch die Möglichkeit, inhaltliche Themen auf die Tagesordnung zu setzen. Diese Gremien haben das Potenzial, über ihre traditionelle Rolle hinauszugehen und zu wichtigen Foren für kulturpolitische Debatten und strategische Planungen zu werden.
Durch die Erweiterung ihrer Aufgabenfelder können Gremien zu inhaltlichen Foren weiterentwickelt werden, in denen die verschiedenen Akteurinnen des Kultursektors – von Intendantinnen und Kulturmanagerinnen bis hin zu politischen Vertreterinnen – ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen. In diesen Räumen lassen sich kulturpolitische Gestaltungsmöglichkeiten ausloten und konkretisieren. Es bietet sich die Gelegenheit, nicht nur über Budgets und Finanzen zu sprechen, sondern auch über langfristige inhaltliche Strategien, die die Ausrichtung und Entwicklung von Kulturinstitutionen prägen.
Besonders wertvoll ist dabei der Rückgriff auf bereits geführte Gespräche, Erfahrungsberichte und Best-Practice-Beispiele, die wichtige Erkenntnisse und Impulse liefern können. Auf diese Weise wird das Gremium zu einem Ort des Wissensaustauschs und der kooperativen Strategieentwicklung, an dem konkrete Maßnahmen und Visionen für eine zukunftsorientierte Kulturpolitik diskutiert und erarbeitet werden können.
Damit Gremien diese Rolle voll ausfüllen können, bedarf es einer bewussten Entscheidung, ihre Arbeit aktiv in diese Richtung zu entwickeln. Ein solcher Ansatz kann zu einer stärkeren Vernetzung der relevanten Akteur*innen führen und den Gremien ermöglichen, zu echten Impulsgebern für Struktur- und Kulturveränderungen zu werden. Indem Gremien als inhaltliche Foren genutzt werden, kann die Kulturpolitik flexibler und kreativer auf die Herausforderungen der Zeit reagieren und so die Theaterlandschaft nachhaltig gestalten und stärken.
Träger
Etablierte Gesprächskanäle zwischen Kulturpolitik, Verwaltung und Theaterleitungen sind essenziell für eine effektive Zusammenarbeit. Regelmäßige Gespräche bieten eine Möglichkeit, um aktuelle Themen zu besprechen und gemeinsame Strategien für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater zu entwickeln.
Workshops oder thematische Foren ermöglichen vertiefte Diskussionen zu spezifischen Herausforderungen, wie der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Care-Aufgaben. Ergänzend dazu fördern informelle, niederschwellige Formate einen flexiblen und vertrauensvollen Austausch.
Diese vielfältigen Kommunikationswege sichern einen kontinuierlichen Dialog und unterstützen die gemeinsame Weiterentwicklung der Theaterlandschaft.
Querverweis:
Strategie | Voraussetzungen in Kulturpolitik
Öffentlichkeit | Aktionsfelder in Kulturpolitik und Verwaltung
Träger | Politik
Träger können individuelle Zielvereinbarungen mit ihren Theaterleitungen treffen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Diese Ziele können sowohl auf organisatorischer als auch auf persönlicher Ebene liegen.
Bestenfalls sind konkrete Zielvereinbarung Ergebnis eines Prozesses.
Querverweis:
Strategie | Kulturpolitische Voraussetzungen
Politik | Träger
Im Rahmen der Verantwortungspartnerschaft ist es akzeptiert, dass Vorstellungen auf Grund höherer Gewalt (Krankheit, Unfälle) ausfallen können. Durch die Akzeptanz wird der Stress auf Seiten der Theatermitarbeiter*innen reduziert mit unveränderteren Situationen klarzukommen. Auch auf Seiten des Publikums kann eine solche Akzeptanzkultur in Hinblick auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Trägern aktiv befördert werden.
Querverweis:
Kennzahlen | Aktionsfelder in Politik und Verwaltung
Wie können Kooperation und Mitbestimmung dabei helfen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen?
Vernetzung hilft dabei mit Herausforderungen umzugehen. Im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann Vernetzung bedeuten, dass Individuen, Unternehmen und Organisationen Netzwerke schaffen, um den Austausch von Informationen, Ressourcen und Erfahrungen zu fördern.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Vereine, Gremien, Gruppen bieten die Möglichkeit, sich als Mitarbeitende und Künstler*innen selbst zu organisieren und Interessen sichtbar zu machen. Beispiele sind die Bühnenmütter*, die AG Tanz und Elternschaft oder auch Interessenvertretungen wie die Kulturpolitische Gesellschaft.
Mitarbeitende | Theaterleitung
Am Theater und in der Gesellschaft gibt es Raum für Diskurse, Belange und Vernetzung. Alle Statusgruppen am Theater können sich in öffentliche und politische Prozesse einbringen. Hierüber kann das Bewusstsein für das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöht und das Thema Care aus der Nische geholt werden. Insbesondere die Zusammenarbeit mit anderen Kolleg*innen, Initiativen und Organisationen kann dabei helfen, Synergien herzustellen und gemeinsam das Thema voranzubringen. Dialog und Kooperation sind Formen der Solidarität, die individuell positive Affekte generieren.
Mitarbeitende
Ein hoher Organisationsgrad und starke Arbeitnehmer*innenvertretungen fördern die Interessen der Beschäftigten und tragen zur Umsetzung von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Beispielsweise setzt sich die GdBA für die Ausgestaltung der Tarifverträge ein. Auch Gewerkschaften wie Verdi oder unisono helfen bei der Organisation von Arbeitnehmer*inneninteressen. Auch innerhalb der Betriebe kann durch die Mitwirkung beispielsweise im Betriebsrat an der Gestaltung von Familienvereinbarkeit gearbeitet werden.
Mitarbeitende | Theaterleitung
Die Zusammenarbeit zwischen Gremien und Vertretungsorganen erfolgt produktiv und im Sinne einer gemeinsamen Kooperationskultur. Es herrscht nicht das Bild vor, "die Theaterleitung fertig zu machen", sondern die Mitarbeiter*innenvertretung wird als Gesprächspartner und engagierte Stimme in allen Belangen der Transformation geschätzt.
Mitarbeitende | Theaterleitung
Einrichtung einer Funktionsbeschreibung (in jeder Abteilung), die zur Aufgabe hat sich über alle Belange der Sicherheit (außer der technischen und bühnensicherheitsrelevanten) einzubringen. Dies betrifft Themen wie Arbeitsbelastung, Stressmanagement und Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Hinblick auf Belastungssteuerung. Als "Grenzkontrollleur*in" unterstützt der*die verantwortliche Person bei der Einhaltung persönlicher Grenzen. Die Person gilt als niederschwellige Ansprechpartner*in, sie stellt sich neuen Mitarbeitenden (auch Gästen) vor und ist im Rahmen der Arbeitstzeit jederzeit ansprechbar. Sie bringt sich ein und ist aktive Dialogpartner*in.
Mitarbeitende | Theaterleitung
Der Austausch und das Lernen unter Kolleg*innen fördern die Verbreitung von Best Practices zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und stärken das gemeinschaftliche Verständnis für entsprechende Bedürfnisse.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Team Visions- und Leitbildprozesse, die das gesamte Team einbeziehen, schaffen eine gemeinsame Basis und fördern das Bewusstsein für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im strategischen Kontext des Theaters. (siehe Indikatoren Strategie)
Welche Informationsangebote sind wichtig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Wie kann ich dazu beitragen, einen offener Diskurs über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf herzustellen? Theater sollten ihren Beschäftigten Informationen zu flexiblen Arbeitsmodellen, Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Elternzeitregelungen und anderen familienfreundlichen Maßnahmen bereitstellen, um die Vereinbarkeit zu erleichtern. Diskurs bezieht sich auf lebhafte und sachliche Diskussionen. Im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann ein offener Diskurs dazu beitragen, Vorurteile und Stereotypen zu überwinden, Solidarität zu fördern und die Bedürfnisse der Beschäftigten besser zu verstehen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Durch die Benennung spezifischer Ansprechpartner*innen und die Bereitstellung von Anlaufstellen und Angeboten wird das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle Theatermitarbeitenden sichtbar und zugänglich gemacht (z.B. auch zu Themen wie Arbeitsrecht, Aufstocken, Wohngeld, Altersvorsorge, Finanzen, Betreuungsurlaub o.Ä.).
Innerhalb des Hauses sollte die Frage gelöst werden, an wen sich Mitarbeiter*innen bei Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wenden können (Siehe auch Care-Manager*in oder Pro-Aktive Kommunikation)
Theaterleitung | Träger
Leitfäden, Studien und Materialien bieten wertvolle Informationen und Handlungsempfehlungen, die die Relevanz und Umsetzung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater unterstützen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Bestehende Projekten und Initiativen können unter Berücksichtigung von Care und Familie weiterentwickelt werden. Initiativen wie "Rethinking Intendanz" sollten unter dem Aspekt Care weiter entwickelt werden, wobei Fortbildungen im Theatermanagement zur Umsetzung beitragen können.
Theaterleitung
Transparente Kommunikation über bestehende Maßnahmen und Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöht das Vertrauen der Mitarbeitenden und fördert die Nutzung dieser Ressourcen. Wie werden Prozesse und Vorgänge in Hinblick auf Care und Familie organisiert, strukturiert und kommuniziert? Bin ich als Mitarbeiter*in über Möglichkeiten informiert? Gelten für alle die gleichen Regeln?
Theaterleitung | Mitarbeitende
Gibt es Raum für offene und produktive Debatten zu den Themen Care und Familie am Theater? Wie können Bedürfnisse und Herausforderungen theaterintern kommuniziert und angegangen werden? z.B. mit Unterstützung des Betriebsrats und/oder der Ensemblevertretung. Durch diese Gremien kann eine Plattform für den Austausch und die Diskussion über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geschaffen werden, wodurch das Thema kontinuierlich präsent bleibt.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Gezielte Kampagnen können das Bewusstsein für das Thema schärfen und die Akzeptanz von Maßnahmen zur Vereinbarkeit erhöhen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Zusätzliche freie Tage (Haushaltstag) zur Umsetzung von Care Arbeit oder zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Planbarkeit von zusätzlichen freien Tagen, zur Erledigung von notwendigen haushaltsnahen Tätigkeiten; Mental Health Day, Care Day, Family Day; z.B: 1 Mal im Quartal.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Es ist möglich und allgemein akzeptiert, dass bei Anrufen (z.B. aus der Schule) Mitarbeitende ihren Arbeitsort zur Aufrechterhaltung des familiären Haushalts verlassen/unterbrechen können. Es entstehen keine Nachteile durch die Unterbrechung.
Wie kann Resilienz die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen?
Resilienz beschreibt die psychische Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit, auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung des Verhaltens zu reagieren. Im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann Resilienz dazu beitragen, Stress besser zu bewältigen, sich schneller von Rückschlägen zu erholen und die Balance zwischen Beruf und Familie aufrechtzuerhalten.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Präventive Maßnahmen (Pre Hap) werden priorisiert, um gesundheitliche Probleme und Burnout frühzeitig zu verhindern, anstatt nur auf bestehende Probleme (Re Hap) zu reagieren.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Karriere und -wege werden neu definiert, um individuelle Lebensentwürfe und familiäre Verpflichtungen besser zu integrieren und so die langfristige Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu fördern.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Theater berücksichtigen die unterschiedlichen Lebensphasen der Mitarbeitenden, indem sie flexible Arbeitsmodelle und Unterstützungsangebote bereitstellen, die sich an den jeweiligen Bedürfnissen orientieren.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Ein ausgewogener Ansatz zwischen Berufs- und Privatleben wird gefördert, um die Resilienz und Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken und ihre
Leistungsfähigkeit und Leidenschaft für die Arbeit zu erhalten. Zur Bewältigung eines stressigen Arbeitsalltages ist der Ausgleich im Sinne von Hobbys, Sport o.Ä. wichtig.
Theaterleitung | Träger
Stressmanagementprogramme und gesundheitliche Präventionsangebote helfen den Mitarbeitenden, gesund zu bleiben und mit den beruflichen Anforderungen besser umzugehen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Durch gezielte Belastungssteuerung und die Einplanung von Pufferzeiten wird verhindert, dass Arbeitsbelastungen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Theaterleitung | Träger
Theater bieten finanzielle Zuschüsse für gesundheitsfördernde Maßnahmen an, um die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeitende aktiv zu unterstützen. Dieser ist leicht abzurufen und wird pro-aktiv kommuniziert.
Theaterleitung | Träger
Eine systematische Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Mitarbeitendengesundheit wird etabliert, um langfristig die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Belegschaft zu sichern.
Wie kann das Theater Prozesse nachhaltig gestalten? Was bedeutet Nachhaltigkeit jenseits betriebsökologischer Gesichtspunkte?
Zunehmend gerät auch Nachhaltigkeit in den Fokus von Kulturpolitik und Kulturmanagement. Jenseits ökologischer Kennzahlen bedeutet Nachhaltigkeit auch, Menschen in den Fokus zu rücken. Hier spielen Lebensqualität, individuelles Wohlbefinden und Gesundheit eine zentrale Rolle. Gerade für das Thema Familie und Care bietet eine Fokussierung auf nachhaltig Produktionsprozesse und Arbeitsbedingungen eine qualitative Verbesserung.
Theaterleitung | Träger
Ökonomische Nachhaltigkeit in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet, langfristige finanzielle Vorteile durch die Reduzierung von Fluktuation und Fehlzeiten zu erzielen, indem familienfreundliche Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Dies stärkt die finanzielle Stabilität, die Sicherung von Fachkräften und somit die Wettbewerbsfähigkeit von Kulturinstitutionen.
Theaterleitung | Träger
Soziale Nachhaltigkeit umfasst die Schaffung eines integrativen und unterstützenden Arbeitsumfelds, das die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert und dadurch das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigert. Dies trägt zu einer langfristig stabilen und motivierten Belegschaft bei. Soziale Nachhaltigkeit beschreibt die Voraussetzungen für ein friedliches, deeskalierendes Miteinander. Es gilt ein Verständnis und Miteinander unter den Mitarbeitenden - mit und ohne Familie, mit und ohne Pflegeaufgaben zu schaffen. Es muss ein inter-generationelles Verständnis unter allen Mitarbeitenden für die speziellen Bedürfnisse des Einzelnen und von Gruppen geschaffen werden. Dazu sind spezielle Programme, Veranstaltungen oder gezielte Kommunikation wie beispielsweise: Shadowing oder Abteilungshopping angeraten.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Betriebsökologie fördert umweltfreundliche Arbeitsbedingungen und nachhaltige Praktiken, die den ökologischen Fußabdruck von Theaterbetrieben minimieren und gleichzeitig ein gesundes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden bieten. Diese Maßnahmen können die Attraktivität des Arbeitgebers erhöhen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Die Verbesserung der Lebensqualität der Mitarbeitenden durch flexible Arbeitsmodelle und familienfreundliche Angebote trägt zur allgemeinen Zufriedenheit und Gesundheit bei. Dies fördert eine positive Work-Life-Balance und erhöht die Produktivität und Loyalität der Beschäftigten.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Die Implementierung eines nachhaltigen Wissensmanagementsystems im Theatersektor ermöglicht die systematische Erfassung, Speicherung und Weitergabe von Wissen und Best Practices über verschiedene Intendanzen hinweg. Durch digitale Plattformen und regelmäßige Dokumentation von Projekten, Prozessen und Erfahrungsberichten wird gewährleistet, dass wertvolles institutionelles Wissen erhalten bleibt und nahtlos an nachfolgende Führungskräfte und Mitarbeitende weitergegeben wird. Diese Plattformen können von Trägern und Förderern unterstützt werden, um sicherzustellen, dass die gesammelten Informationen leicht zugänglich und nutzbar sind. Regelmäßige Schulungen und Workshops zur Nutzung und Pflege des Wissensmanagementsystems fördern die aktive Beteiligung aller Mitarbeitenden und stellen sicher, dass das Wissen aktuell und relevant bleibt.
Wie kann die Digitalisierung von Prozessen eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen?
Digitalisierung ist maßgeblich für die Vereinbarkeit von Familie und Care-Arbeit und Beruf. Digitale Möglichkeiten dürfen nicht zu "Diskriminierung" führen.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Digitale Proben ermöglichen flexible Arbeitszeiten und eine ortsunabhängige Teilnahme. Das flexible Angebot ist in der Lage, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erheblich zu verbessern.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Die Theaterbranche, geprägt von unregelmäßigen Arbeitszeiten und hoher Flexibilität, profitiert besonders von den Möglichkeiten mobiler Arbeit. Durch die Nutzung digitaler Technologien können Schauspieler*innen, Regisseur*innen und andere Theatermitarbeitende ihre Aufgaben ortsunabhängig erledigen.
Die Flexibilität, die mobiles Arbeiten ermöglicht, verbessert maßgeblich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Schauspieler*innen können Rollen lernen, Regisseur*innen können Konzepte entwickeln und anpassen, ohne an einen festen Arbeitsplatz gebunden zu sein. Absprachen können wo möglich und gewünscht über Video-Tools erfolgen.
Durch die Vermeidung langer Anfahrtswege und die Möglichkeit, in einer ruhigen Umgebung zu arbeiten, reduziert sich der Stress und die Konzentration steigt. Zudem fördert mobiles Arbeiten die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.
Theaterleitung | Träger
Ein digitaler Zwilling ist eine virtuelle Kopie eines realen Orts oder Prozesses. Im Theater kann ein Digitaler Zwilling Rollen, Bühnenbilder, Kostüme oder ganze Produktionen virtuell darstellen.
Durch Simulationen können Fehler vermieden und Abläufe optimiert werden. Digitale Zwillinge erleichtern die Zusammenarbeit und ermöglichen neue kreative Ansätze. Im Theater können sie für virtuelle Proben, Publikumssimulationen oder zur Planung von Umbaumaßnahmen genutzt werden.
Eine digitale Disposition und der Einsatz eines digitalen Zwillings erleichtern die Planung und Koordination von Arbeitsabläufen, sodass Mitarbeitende ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen besser in Einklang bringen können.
Theaterleitung
Die Digitalisierung von Dokumentationen reduziert den administrativen Aufwand und ermöglicht den einfachen Zugriff auf Informationen von überall, was die Flexibilität und Effizienz der Arbeitsprozesse erhöht. Digitalisierung wird im Theater der nahen Zukunft eine Selbstverständlichkeit sein. Zentrale Lösungen ermöglichen eine DSGVO konforme Speicherung von Video-Aufnahmen zu Probezwecken.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Eine digitale Arbeitszeiterfassung ermöglicht eine genaue und transparente Erfassung der Arbeitszeiten. Diese Erfassung kann zur fairen Verteilung von Arbeitslast und zur Einhaltung von Arbeitszeitregelungen beitragen.
Wie kann Weiterbildung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf beeinflussen?
Weiterbildung ermöglicht es Beschäftigten, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich beruflich weiterzuentwickeln. Dies kann dazu beitragen, flexiblere Arbeitsmodelle zu nutzen und die Vereinbarkeit zu verbessern. Die Integration von Weiterbildung in die Unternehmenskultur fördert eine kontinuierliche berufliche Entwicklung und trägt zur langfristigen Anpassungsfähigkeit und Resilienz bei. Weiterbildung ist ein ein zentraler Bestandteil der zukünftigen Gesellschaft und Arbeitswelt.
Mitarbeitende
Coaching und gezielte Weiterbildungen stärken die Verhandlungskompetenzen der Mitarbeitenden, wodurch sie ihre beruflichen und familiären Interessen besser vertreten können.
Theaterleitung | Mitarbeitende
Weiterbildungsurlaub ermöglicht es Mitarbeitenden, sich beruflich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten zu erwerben, ohne dass ihre familiären Verpflichtungen vernachlässigt werden müssen.
Theaterleitung | Träger
Exi(s)t-Programme unterstützen Mitarbeitende beim Übergang in neue berufliche Phasen oder Aufgaben, was ihre berufliche Weiterentwicklung in Einklang mit familiären Bedürfnissen erleichtert.
Theaterleitung | Mitarbeitende | Träger
Spezielle Weiterbildungsprogramme für alle Hierarchieebenen fördern eine gemeinsame Wissensbasis und stärken die Kompetenz der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Theater sollten, von ihren Trägern unterstützt, ein umfassendes Weiterbildungsprogramm implementieren, das sowohl fachspezifische Schulungen als auch allgemeine Kompetenzvermittlung umfasst. Dies kann auch Sparten- und Ebenenübergreifend durchgeführt werden. Dies hilft, die Fachkenntnisse der Mitarbeitenden stetig zu erweitern und sie über neueste Trends und Techniken in der Theaterbranche auf dem Laufenden zu halten. Zusätzlich sollten regelmäßig Informationsveranstaltungen angeboten werden, die über interne Veränderungen, neue Projekte und gesundheitsfördernde Maßnahmen informieren, um eine inklusive und lernfördernde Arbeitsumgebung zu schaffen.
Wie kann Kulturpolitik die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater fördern und in der Öffentlichkeit sichtbarer machen?
Kulturpolitische Maßnahmen sollten gezielt darauf abzielen, familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen und diese öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren. Dies umfasst die Integration von familienorientierten Zielen in Förderprogramme und die aktive Bewerbung entsprechende Erfolge und Initiativen. Eine breite öffentliche Diskussion über die Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann das Bewusstsein schärfen und weitere Unterstützer*innen gewinnen. Die Sichtbarkeit des Themas in der Öffentlichkeit hilft, gesellschaftliche Akzeptanz und politische Unterstützung zu stärken.
Politik | Träger
Das Konzept der Öffentlichkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft. Sie bildet den Raum für den Austausch von Meinungen, Informationen und Ideen, fördert die Teilhabe an politischen Entscheidungen und trägt zur Bildung einer gemeinsamen Identität bei.
Kulturpolitik und -verwaltung spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Bedeutung von Familienfreundlichkeit an Theatern zu stärken und zu fördern. Eine strukturelle und qualitative Verbesserung kann nur gelingen, wenn viele Partner*innen gemeinschaftlich vorangehen.
Gerade für die öffentliche Hand sind die Themen Familie und Care spannend. Denn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität des Theaters als Arbeitgeber. Familienfreundliche Maßnahmen am Theater stärken den Standort. Eine vielfältige Kulturlandschaft braucht eine Politik, die die Bedürfnisse von Familien berücksichtigt. Durch eine konsequente Kommunikation und gezielte Maßnahmen kann die Öffentlichkeit für das Thema Familie und Care am Theater sensibilisiert werden.
Querverweis:
Strategie | Kulturpolitische Voraussetzungen
Politik | Träger
Theater können in Hinblick auf Arbeitsprozesse und Leadership als Vorbilder dienen, indem sie erfolgreich familienfreundliche Arbeitsbedingungen implementieren und diese öffentlich sichtbar machen. Diese Vorbildfunktion ermutigt andere Kultureinrichtungen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen und unterstützt die gesellschaftliche Akzeptanz der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Politik | Träger | Theaterleitung
Durch Pressekonferenzen, Pressemitteilungen, Social-Media-Kampagnen oder andere Formen gezielter Öffentlichkeitsarbeit können Informationen über familienfreundliche Initiativen am Theater verbreitet werden. Auch kann die Bedeutung der Themen Care und Familie überhaupt erstmal ins Licht gerückt werden.
Erfolgsgeschichten einzelner Theater können als positive Beispiele dienen und andere dazu inspirieren, ähnliche Maßnahmen umzusetzen. Ein partnerschaftliches Vorgehen von Theaterleitungen, Politik und Verwaltung kann Berge versetzen.
Querverweis:
Kommunikation und Sichtbarkeit | Aktionsfelder im Theater
Wie kann die Ausbildung und Nachwuchsförderung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater beitragen?
Die Zukunft der Theaterlandschaft wird maßgeblich durch Nachwuchs in allen Bereichen geprägt. Geringe Gehälter, eine herausfordernde Work-Life-Balance sowie familienunfreundliche Strukturen erschweren die Gewinnung von Mitarbeitenden. Schon heute lassen sich z.B. arbeitsaufwendige Assistenzpositionen oder technische Berufe schwer besetzen.
Ausbildungsprogramme sollten flexible Lern- und Arbeitszeiten bieten, um auch den Bedürfnissen von Auszubildenden mit familiären Verpflichtungen gerecht zu werden. Aber auch inhaltlich gilt es, eine neue Generation von Kulturschaffenden zu ermutigen den Kultursektor weiterzuentwickeln. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die eigene Gesundheit sowie Work-Life-Balance sind für junge Generationen von erhöhter Bedeutung.
Nachwuchsförderung kann durch Mentoring-Programme und gezielte Unterstützung für junge Eltern gestärkt werden. Die Integration von Modulen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in die Ausbildungscurriculae erhöht das Bewusstsein und die Kompetenzen der nächsten Generation von Theatermitarbeitenden. Frühzeitige Sensibilisierung und Unterstützung fördern eine Kultur der Vereinbarkeit von Beginn an.
Träger
Die Neudefinition von Karrieren umfasst flexible und individuelle Entwicklungspfade, die es jungen Talenten ermöglichen, ihre beruflichen Ambitionen mit ihren familiären Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Diese neue Perspektive auf Karrieren schafft eine Kultur der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und fördert die langfristige Bindung von Nachwuchskräften an den Theatersektor.
Ausbildungseinrichtungen | Träger
Das Konzept des "Impfens" stammt aus der Sozialpsychologie und bezieht sich auf die gezielte Aufklärung und Sensibilisierung von Auszubildenden und Nachwuchskräften über die Möglichkeiten einer ausgewogenen Lebensgestaltung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Theater.
Durch frühzeitige Information und Mentoring werden Talente ermutigt, eine langfristige Karriere im Theater anzustreben, die ihren persönlichen Lebensentwürfen gerecht wird.
Träger
Weiterbildung ermöglicht vergleichbar zur Karrieren im Leistungssport über den Kunstbereich hinaus, vielfältige Perspektiven für Auszubildende, Nachwuchskräfte und Theatermitarbeitende zu entwickeln. Sie lernen ihre Fähigkeiten auch außerhalb des Theaters zu entfalten und ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten flexibel zu gestalten.
Ausbildungseinrichtungen | Träger
Beratungsangebote in Hochschulen, angelehnt an erfolgreiche Modelle wie der AG Tanz und Elternschaft, unterstützen angehende Künstler*innen frühzeitig dabei, ihre beruflichen Ziele mit ihren familiären Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Durch gezielte Beratung werden sie auf die Herausforderungen und Möglichkeiten einer Karriere im Theatersektor vorbereitet und erhalten Unterstützung bei der Planung ihrer individuellen Lebens- und Karrierewege.
Ausbildungseinrichtungen | Träger
Mentoring-Programme können eine wertvolle Unterstützung für Auszubildende, Studierende oder Theatermitarbeiterinnen sein, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen möchten. Durch den Austausch mit erfahrenen Mentorinnen können (jüngere) Kolleg*innen wertvolle Tipps und Strategien erhalten, um die Herausforderungen der Vereinbarkeit besser zu meistern.
Ein besonderer Fokus sollte dabei auf den spezifischen Bedürfnissen von Eltern und pflegenden Angehörigen gelegt werden. Mögliche Themen für den Austausch könnten sein:
Flexible Arbeitszeitmodelle: Welche flexiblen Arbeitszeitmodelle gibt es am Theater? Wie können diese optimal genutzt werden?
Betreuungsmöglichkeiten: Welche Betreuungsmöglichkeiten für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige gibt es in der Region?
Work-Life-Balance und Selbstverständnis als Kulturschaffende*r: Wie kann eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben erreicht werden?
Karriereplanung: Wie kann eine erfolgreiche Karriere trotz familiärer Verpflichtungen gestaltet werden?
Stressmanagement: Welche Strategien helfen dabei, Stress im Berufsalltag abzubauen?
Der Erfahrungsaustausch kann in verschiedenen Formaten wie z.B. regelmäßigen Einzelgesprächen zwischen Mentees und Mentor*innen, Workshops und Seminaren oder einer Online-Plattformen stattfinden.
Querverweise:
Operative Strukturen | Voraussetzungen im Theater
Künstlerische Prozesse | Voraussetzungen im Theater
Gesundheit und Prävention | Aktionsfelder im Theater
Welche finanziellen Maßnahmen können zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater beitragen?
Finanzielle Anreize und Förderungen für Theater, die familienfreundliche Maßnahmen umsetzen, könnenumfangreiche Strukturprozesse unterstützen und die Erfolgschancen von familienfreundlichen Maßnahmen erhöhen. Zuschüsse für Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten sind konkrete Beispiele.
Ein transparenter und fairer Verteilungsmechanismus für finanzielle Ressourcen ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter gleichermaßen profitieren. Langfristige finanzielle Planung und Absicherung der Maßnahmen gewährleisten deren Nachhaltigkeit.
Träger
Die gezielte Förderung von Care als eigenständigen Gegenstand durch spezifische Förderprogramme wie der Kulturstiftung des Bundes ermöglicht es, innovative Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater gezielt zu unterstützen und finanziell zu stärken. Die Bereitstellung finanzieller Mittel für die Verbesserung von Rahmenbedingungen für Care-Arbeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf niederschwelliger Ebene ermöglicht es kleinen und mittleren Kulturinstitutionen, konkrete Maßnahmen umzusetzen, die die Vereinbarkeit für alle Mitarbeiter*innen erleichtern. Dies unterstützt die Schaffung einer inklusiven und familienfreundlichen Arbeitsumgebung im Kultursektor.
Träger
Die Integration von Care als Bestandteil von Förderungen zu den Themen Diversität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit fördert die ganzheitliche und intersektionelle Betrachtung und Integration von familienfreundlichen Maßnahmen in unterschiedliche kulturelle Kontexte und fördert die Schaffung von nachhaltigen und zukunftsfähigen Strukturen im Theatersektor.
Theaterleitung | Träger
Die Etablierung von unbefristeten Referats- und/oder Stabsstellen für Vereinbarkeit von Familie und Beruf innerhalb von Kulturinstitutionen ermöglicht eine gezielte strategische Ausrichtung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit, wodurch diese Thematik einen festen Platz auf der institutionellen Agenda erhält.
Theaterleitung | Träger
Die Professionalisierung von Kulturmanagement und Personalführung durch gezielte Schulungen und Weiterbildungen trägt dazu bei, dass Führungskräfte die Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf erkennen und entsprechende Maßnahmen in ihre Arbeitspraxis integrieren können, was langfristig zu einer familienfreundlicheren Arbeitskultur führt. Diese Aufgabe der Weiterbildung wird von Trägern bezuschusst und durch zusätzliche Mittelvergabe aktiv gefördert.
Welche infrastrukturellen Voraussetzungen sind notwendig, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater zu verbessern?
Eine gut ausgebaute Infrastruktur, wie betriebliche Kinderbetreuungsangebote und Eltern-Kind-Räume, unterstützt Theatermitarbeitende in ihrer täglichen Arbeit. Flexible und familienfreundliche Arbeitsplätze sowie die Möglichkeit zur mobilen Arbeit können entscheidend sein. Die Anpassung der Arbeitsräume und -zeiten an die Bedürfnisse von Familien trägt erheblich zur Entlastung bei. Eine kontinuierliche Evaluation und Anpassung der Infrastruktur an sich verändernde Bedürfnisse ist essenziell.
Theaterleitung | Träger
Die Einrichtung von Still- und Ruheräumen in Theaterbetrieben schafft eine unterstützende Infrastruktur für Mitarbeitende, die während ihrer Arbeitszeit Ruhe- oder Stillpausen benötigen, um ihre familiären Verpflichtungen zu erfüllen. Diese Räume bieten eine privatere Umgebung, die den Bedürfnissen von Müttern* und Vätern gerecht wird und ihnen ermöglicht, ihre Kinder zu versorgen oder sich kurz zu entspannen.
Theaterleitung | Träger
Die Einrichtung einer Spielecke in den Arbeitsbereichen des Theaters ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre Kinder mitzubringen und sie während ihrer Arbeit zu betreuen. Diese Infrastruktur schafft eine familiäre Atmosphäre am Arbeitsplatz und unterstützt Eltern dabei, ihre Kinder in der Nähe zu haben, während sie ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen.
Wie können Kennzahlen helfen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf am Theater zu verbessern?
Kennzahlen bieten eine Grundlage für evidenzbasierte Entscheidungen und kontinuierliche Verbesserungen.
Die Erhebung und Analyse von Kennzahlen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht eine gezielte Steuerung und Optimierung der Maßnahmen. Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen und die Auswertung von Nutzungsdaten familienfreundlicher Angebote liefern wertvolle Einblicke. Transparente Berichterstattung und die Veröffentlichung der Ergebnisse fördern das Vertrauen und die Akzeptanz der Maßnahmen.
Theaterleitung | Träger
Erfolgsdefinition in Abstimmung Theater und Träger sollten überdacht werden und unter dem Blick der Familienvereinbarkeit erweitert werden. Müssen die einzigen Erfolgsdefinitionen Nationale Pressereviews bzw. eine Anerkennung in der künstlerischen Peer und die Einnahmen sein?
Träger
Es gilt in einem Aushandlungsprozess zwischen Träger und Theater neue Parameter der Erfolgsbewertung zu finden. Anstatt der Abendlichen Auslastung, Anzahl an Vorstellungen oder der verkauften Karten, könnte die Mengel von Eltern oder Pflegeverantwortlichen in einer Vorstellung als Kennzahl definiert werden. Auch die erfolgreiche Unterbringung aller Kinder von Gästen in der Betreuung, geringe Mitarbeitendenfluktuation, Mitarbeitergewinnung, die Entwicklung eines OnBoarding Programms, die interne Karriereentwicklung der Mitarbeitenden oder die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen mit atypisch Beschäftigten können als Erfolgsparameter definiert werden.
Wie kann die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen am Theater unterstützt werden?
Betriebliche Kinderbetreuungsangebote und flexible Betreuungslösungen sind zentrale Maßnahmen zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Kooperationen mit lokalen Betreuungseinrichtungen und finanzielle Zuschüsse für externe Betreuungsangebote können zusätzliche Entlastung schaffen. Auch die Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen durch flexible Arbeitszeitmodelle und spezielle Beratungsangebote ist wichtig. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur, die diese Themen aktiv adressiert, fördert das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
Theaterleitung | Verwaltung | Träger
Ein Theater sollte Informationen über lokale Kinderbetreuungsangebote bereitstellen und möglicherweise Partnerschaften mit Betreuungseinrichtungen eingehen, um den Mitarbeitenden die Kinderpflege zu erleichtern.
Träger
Theaterträger und Förderer, wie Kulturstiftungen und öffentliche Zuwendungsgeber, können den Aufbau und Betrieb von betrieblichen Kinderbetreuungseinrichtungen finanziell unterstützen. Diese Einrichtungen bieten theaterintern eine verlässliche und qualitativ hochwertige Betreuung für die Kinder der Mitarbeitenden. Theater können durch Träger und Zuwendungsgeber Kooperationen mit lokalen Kindertagesstätten und Betreuungsanbietern fördern. Solche Partnerschaften ermöglichen flexible Betreuungsangebote, die an die spezifischen Bedürfnisse der Theatermitarbeitenden angepasst sind.
Träger
Förderer und Zuwendungsgeber können Notfallbetreuungsangebote finanziell unterstützen, die Theatermitarbeitende in Anspruch nehmen können, wenn reguläre Betreuungsoptionen kurzfristig ausfallen. Diese Maßnahmen gewährleisten eine kontinuierliche Betreuungssicherheit.
Träger
Kulturpolitische Träger und Förderprogramme können finanzielle Zuschüsse oder Erstattungen für Betreuungsleistungen bereitstellen. Diese Unterstützung hilft Theatermitarbeitenden, die Kosten für die Kinderbetreuung zu reduzieren und erleichtert die Nutzung von Betreuungsangeboten. Theaterträger und Förderprogramme können finanzielle und organisatorische Unterstützung für Mitarbeitende bereitstellen, die pflegebedürftige Angehörige betreuen. Dies umfasst flexible Arbeitszeiten, Beratungsangebote und die Bereitstellung von Pflegezuschüssen.
Träger
Theaterträger und Zuwendungsgeber können Beratungs- und Unterstützungsdienste finanzieren, die Menschen in Care-Verantwortung bei der Suche nach geeigneten Betreuungsmöglichkeiten und bei der Organisation ihrer familiären Verpflichtungen helfen. Solche Angebote fördern das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und deren Familien.